Als das Historische Museum von Yad Vashem 1973 seine Türen öffnete, galten Artefakte als „zweitrangig" gegenüber Dokumenten und Fotografien - letztere standen im Mittelpunkt der damaligen Ausstellung. Erst 1995 wurden Artefakte als Zeugnisse der Geschichte betrachtet und zu einer eigenständigen Sammlung.
Mit den Plänen für das neue Museum zur Geschichte des Holocaust in Yad Vashem in den 1990er Jahren erfuhr die Objektsammlung eine grundlegende Veränderung aufgrund der neuen Eingebung, dass Objekte zum Verständnis von historischen Ereignissen beitragen: Sie sind direkte Zeugen der Geschichte. Ab 1995 wurde die Objektsammlung unter der Leitung von Haviva Peled-Carmeli dank ihres enthusiastischen Einsatzes erweitert und weiterentwickelt.
Die heutige Ausstellung, die 2005 eröffnet wurde, beinhaltet gut 1000 Objekte - jedes erzählt die Geschichte wenigstens eines Opfers.
Mit dem 2011 gestarteten Projekt „Collecting the Fragments“ wuchs der Bestand in kurzer Zeit enorm an und ließ die Objektsammlung bis heute zu über 42.00 Objekten ansteigen, die im Laufe der Jahre von Holocaust-Überlebenden oder ihren Familien gespendet und von verschiedenen Organisationen in Israel und im Ausland erhalten wurden. Die Sammlung umfasst eine Vielzahl von Objekten, die sich auf die Ereignisse in Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beziehen und die verschiedene Aspekte des Holocaust offenbaren:
- Jüdisches Leben vor dem Holocaust
- Jüdisches Leben in Deutschland nach der Machtübernahme der Nazis und ihrer Schreckensherrschaft gegen die Juden
- Kriegsausbruch und Flucht der Juden in sowjetisches Gebiet
- Die Isolierung der jüdischen Bevölkerung durch Erkennungszeichen, Ghettos und die Beschlagnahmung von Eigentum
- Deportation in die Konzentrationslager, zur Zwangsarbeit und die Ermordung in Vernichtungslagern und anderen Mordstätten
- Rettung durch die „Gerechten unter den Völkern“
- Rettungsversuche durch Untergrundbewegungen und Partisanenkämpfer.
- „Todesmärsche"
- Die Befreiung und Realisierung des Ausmaßes der Vernichtung jüdischen Lebens
- Rehabilitierungsversuche in Displaced Persons Camps und der Exodus aus Europa
- Die „Ha'apala" (illegale Einwanderung vor der Gründung des Staates Israel, während des britischen Mandats), die Internierungslager auf Zypern und der Kampf um den jüdischen Staat
- Der Beitrag der Holocaust-Überlebenden zum Wachstum des Staates Israel in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Kultur
In den letzten Jahren wurde viel Wert auf die Sammlung von Objekten gelegt, die das tägliche Leben der Juden im Schatten der Vernichtung dokumentieren, mit dem Fokus auf Kinderspiele, in den Lagern hergestellte Spiele sowie Zeugnisse des geistigen Widerstands und des Kampfes, ein doch irgendwie normales Leben zu führen, in einer Realität, in der es eigentlich unmöglich war.
Die Objektabteilung setzt ihre Bemühungen weiterhin fort, Artefakte zu sammeln und somit die Geschichten von Opfern und Überlebenden zu dokumentieren.
Hier können Sie die Objektabteilung kontaktieren: museum@yadvashem.org.il.