Besucherinfo
Öffnungszeiten:

Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr
Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr

Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.

Anfahrt nach Yad Vashem:
Hier finden Sie weitere Besucherinformationen >>>

Der Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung Jan Philipp Reemtsma

Die Erinnerung an den Holocaust und die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus

„Wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, ist das eine lebenslange Beschäftigung“

Interview: Johannes Beermann und Carsten Hochmuth, Volontäre am German Desk der ISHS in Yad Vashem

Jan Philipp Fürchtegott Reemtsma wurde 1952 als Sohn des Zigarettenfabrikanten Phillip Fürchtegott Reemtsma in Bonn geboren. Er ist Literaturwissenschaftler, Philologe und Autor einer Reihe von Beiträgen zu den Themenfeldern Gewalt, Nationalsozialismus, Philosophie und Literatur. Er lehrt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und ist Leiter des von ihm gegründeten Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS), das unter anderem die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 – 1944“ konzipiert hat. Die Anteile an dem von seinem Vater geerbten Zigarettenkonzern verkaufte er 1978. Seitdem fördert er als Mäzen eine ganze Reihe von wissenschaftlichen und kulturellen Initiativen inner- und außerhalb Deutschlands. Am 30. Januar 2012 wurde in Yad Vashem der neue Gebäudetrakt der International School for Holocaust Studies (ISHS) eröffnet, der künftig mehr Platz für Seminare und öffentliche Veranstaltungen bieten soll. Jan Philipp Reemtsma finanzierte den Bau neuer Büroräume für das European Department.

  1. Eine Gruppe deutscher und palästinensischer Terroristen entführte am 27. Juni 1976 ein Air France Passagierflugzeug nach Entebbe in Uganda, das eigentlich von Tel Aviv über Athen nach Paris fliegen sollte. Unter den Terroristen waren zwei Mitglieder der Volksfront zur Befreiung Palästinas sowie zwei Mitglieder der linken Revolutionären Zellen. Nach der Landung in Entebbe wurden die israelischen und jüdischen Passagiere als Geiseln gehalten, während die übrigen, nicht-jüdischen Passagiere, freigelassen wurden. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli befreiten israelische Elitesoldaten die Geiseln. Der Oberstleutnant Jonathan Netanjahu, der ältere Bruder des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, kam bei dieser Aktion ums Leben. Das Grab Jonathan Netanjahus befindet sich auf dem Militärfriedhof auf dem Herzlberg, der oberhalb des Geländes von Yad Vashem liegt.
  2. Während der Einweihungsfeierlichkeiten des neuen Gebäudes der ISHS in Yad Vashem. 
  3. Hannah Arendt: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik, München 2006, S. 45.
  4. Jorge Semprún: Vorwort. In: Aaron Soazig: Klaras Nein. Tagebuch-Erzählung, Berlin 2003, S. 6.
  5. Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen, Berlin 1997. Imre Kertész erhielt für dieses Werk 2002 den Literaturnobelpreis. Siehe hierzu: Jan Philipp Reemtsma: Überleben als erzwungenes Einverständnis. Gedanken bei der Lektüre von Imre Kertész’ Roman eines Schicksallosen.,In: Jan Philipp Reemtsma: Warum Hagen Jung-Ortlieb erschlug. Unzeitgemäßes über Krieg und Tod, München 2003.