Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Die Überlebenden müssen sich damit abfinden: Auschwitz entgleitet ihren mit dem Alter immer schwächer werdenden Händen. Aber wem wird es gehören?
Keine Frage: der nächsten Generation und dann den darauf folgenden – natürlich solange sie Anspruch darauf erheben.
Es ist etwas erschütternd Zweideutiges in der Eifersucht, mit der die Überlebenden auf dem alleinigen geistigen Eigentumsrecht am Holocaust bestehen. Als wäre ihnen ein einzigenartiges, großes Geheimnis zugefallen. Als bewahrten sie einen unerhörten Schatz vor dem Verfall und – ganz besonders – vor mutwilliger Beschädigung. Ihn vor dem Verfall zu bewahren liegt einzig bei ihnen, der Kraft der Erinnerung; doch wie sollen sie der Beschädigung, also der Aneignung durch andere, begegnen, wie der Verfälschung, den Manipulationen aller Art, und wie von allem dem mächtigsten Gegner, der Vergänglichkeit?
Ängstliche Blicke kleben an jeder Zeile von Büchern über den Holocaust, an jedem Zentimeter Film, der den Holocaust erwähnt: Ist die Darstellung glaubwürdig, ist die Geschichte exakt, haben wir wirklich das gesagt, es so empfunden, stand der Kübel tatsächlich dort, in genau dieser Ecke der Baracke, waren der Hunger, der Zählappell, die Selektion wirklich so, und so weiter...
(...) Es muss vielleicht auch nicht verwundern, daß, während immer mehr über den Holocaust geredet wird, seine Realität – der Alltag der Menschenvernichtung – dem Bereich des Vorstellbaren zunehmend entgleitet. (...) Das Konzentrationslager ist ausschließlich in Form von Literatur vorstellbar, als Realität nicht. (...) Der Zwang zum Überleben gewöhnt uns daran, die mörderische Wirklichkeit, in der wir uns behaupten müssen, so lange wie möglich zu verfälschen, während der Zwang zum Erinnern uns verführt, eine Art
Genugtuung in unsere Erinnerungen zu schmuggeln (...).
Imre Kertész: Wem gehört Auschwitz?, in: Imre Kertész: Eine Gedankenlänge Stille, während das Erschießungskommando neu lädt, Hamburg 1999. S. 145-154.
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