Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
(...) gleich darauf ist der Zug stehengeblieben, und da haben sie äußerst aufgeregt gemeldet, dass sie einen Bahnhof, Soldaten, Menschen sähen. Viele haben gleich angefangen, ihre Sachen zusammenzusuchen, sich die Kleider zurechtzuzupfen, einige, vor allem die Frauen, begannen sich schlecht und recht zu säubern, sich schönzumachen, sich zu kämmen. Von draußen hingegen vernahm ich näher kommende Schläge, das Gerassel von Türen, den einförmigen Lärm, mit dem sich Fahrgäste aus dem Zug drängen, und da habe ich mir sagen müssen, kein Zweifel, wir sind tatsächlich am Ziel. Ich freute mich natürlich, aber, so fühlte ich, anders als ich mich, sagen wir, noch gestern oder eher noch vorgestern gefreut hätte. Dann war auch an unserer Wagentür das Schlagen eines Werkzeugs zu hören, und die schwere Tür wurde von jemandem, oder eher mehreren, aufgeschoben. Als erstes hörte ich ihre Stimmen. Sie sprachen deutsch, oder in einer sehr ähnlichen Sprache, und zwar, so klang es, alle gleichzeitig. Soweit ich es verstanden habe, wollten sie, dass wir aussteigen. Doch offenbar zwängten sie sich statt dessen selbst in den Wagen; vorläufig konnte ich aber noch nichts sehen. Doch schon ging die Nachricht herum, dass die Koffer und Pakete hier bleiben sollten. Später – so wurde erklärt, übersetzt und von Mund zu Mund weitergegeben – würden alle ihr Eigentum selbstverständlich zurückerhalten. (...) Dann erst kamen die hier ansässigen Leute in dem Gedränge näher, und ich konnte sie sehen. Ich war ziemlich überrascht, denn schließlich sah ich zum erstenmal in meinem Leben – zumindest aus solcher Nähe – echte Sträflinge, im gestreiften Anzug, mit dem kahlgeschorenen Kopf, der runden Mütze der Straftäter.
Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen, Berlin 1997, S. 88f.
Da merkten wir zum ersten Mal, dass unsere Sprache keine Worte hat, diese Schmach zu äußern, dies Vernichten eines Menschen. In einem einzigen Augenblick und fast mit prophetischer Schau enthüllt sich uns die Wahrheit: Wir sind in der Tiefe angekommen. Noch tiefer geht es nicht; ein noch erbärmlicheres Menschendasein gibt es nicht, ist nicht mehr denkbar. Und nichts ist mehr unser: Man hat uns die Kleidung, die Schuhe und selbst die Haare genommen; werden wir reden, so wird man uns nicht anhören, und wird man uns auch anhören, so wird man uns nicht verstehen. Auch den Namen wird man uns nehmen; wollen wir ihn bewahren, so müssen wir in uns selber die Kraft dazu finden, müssen dafür Sorge tragen dass über den Namen hinaus etwas von uns verbleibe, von dem, wie wir einmal gewesen.
Primo Levi: Ist das ein Mensch?, München 2006, S. 28.
Wir kümmern uns um Ihr Gepäck
Designer_in: Adi Luzon
Unser Projekt ist ein Vergleich zwischen dem Holocaust und Elementen aus der Welt des Zirkus und des Rummels. Wir haben einen Kontrast zwischen der freundlich anmutenden Grafik auf der Vorderseite und den Fotos, welche verschiedene Aspekte des Holocaust darstellen, kreiert. Wir wollten den Unterschied zwischen einer Welt der Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit und der einer glücklichen Kindheit hervorheben.
Anziehpuppe
Designer_in: Avital Tanchilevitch und Jenny Mogilevskaya
In unseren Postkarten wollten wir uns auf den Vorgang der Entmenschlichung der Juden durch die Nazi-Politik während des Holocaust beziehen. Wir haben uns entschieden, unsere Grafik an das bekannte Anziehspiel anzulehnen, um damit zu unterstreichen, wie grausam mit dem Leben von Menschen gespielt wurde.
„In Plaszow fanden wir einen benutzten Lippenstift, er war aufgebraucht, aber es bleibt ja immer unten ein kleiner Rest, und den haben wir aufgerieben. Wir nahmen ein kleines Stückchen Plastikfolie, strichen den Rest darauf und falteten es zusammen. Jedesmal, wenn wir von einem Lager in ein anderes wechselten, bei jeder drohenden Selektion und bei jeder tatsächlichen Selektion, nahmen wir ein kleines bisschen von der Plastikfolie und strichen davon ganz zart auf unsere Wangen. Wir trugen sehr wenig auf, damit sie nicht dachten, wir wären krank und hätten Fieber. Die Plastikfolie war klein genug, um sie zwischen den Fingern zu verstecken, ohne dass sie entdeckt wurde.“
Zit.n.: Yehudit Inbar (Hg.): Spots of Light. To Be a Woman in the Holocaust, Yad Vashem, Jerusalem 2007, S. 82. [übersetzt aus dem Hebräischen]
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