Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Ulrike Schneider-Müller
Selbstständig und unabhängig vom Unterricht können sich 10 bis 14-jährige Mädchen und Jungen in der Villa tenHompel in Münster einen von der Museumspädagogin Anne-Marie Avenarius konzipierten Geschichtsrucksack, der im Rahmen des Projektes „Kulturrucksack NRW“ entstanden ist, ausleihen.
Das Landesprogramm „Kulturrucksack NRW“ hat das Ziel Kindern und Jugendlichen kostenlose kulturelle Angebote zu eröffnen, denn „kulturelle Bildung kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten“, so Kulturministerin Ute Schäfer. Die Angebote der Kommunen sind auf einer eigenen Webseite abrufbar.
Der Geschichtsrucksack mit dem Titel „Z steht für Zigeuner - Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus“ hat das Ziel, junge Menschen für das Thema zu interessieren. Im Rucksack findet man
Damit die Mädchen und Jungen selbstständig mit dem Material arbeiten können, hat die Autorin eine Gebrauchsanweisung mitgeliefert. Die Einstiegsfragen haben motivierenden und auffordernden Charakter:
Hast du schon einmal von der Verfolgung von Sinti und Roma während des Nationalsozialismus gehört? Oder dir die Frage gestellt, wer eigentlich Sinti und Roma sind? Oder darüber nachgedacht, warum Zigeuner ein Schimpfwort ist? Nein?
Dann geht es dir, wie sicherlich vielen deiner Mitschüler.
Wir haben diesen Geschichtsrucksack gepackt, damit Schüler erfahren, dass Sinti und Roma im Nationalsozialismus zu Unrecht als Menschen zweiter Klasse abgestempelt, verfolgt und ermordet wurden. Aber selbst heute noch sind viele Sinti und Roma in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert und kämpfen mit Vorurteilen. Auch davon handelt dieser Geschichtsrucksack.“
Ein Beispiel:
Das Bild im Bilderrahmen ist ein Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh (1853-1890). Es trägt den Titel „Zigeunerlager mit Pferdewagen“ und stammt aus dem Jahr 1888.
Ideen und Vorschläge:
Eine zentrale Rolle in dem zusammengestellten Material spielt das Schicksal der Sinteza Margot Krause aus Greven, deren Geschichte in einem kleinen Fotoalbum dargestellt ist.
Vermutlich direkt nach ihrer Ankunft in Auschwitz wird Margot die Häftlingsnummer Z 4806 in den Arm tätowiert. Das Z steht für Zigeuner.
Die Materialsammlung soll dazu anregen, Geschichte zu rekonstruieren, z.B. einen Zeitstrahl zu erarbeiten und damit die Lebensgeschichte der Sinteza Margot Krause in den historischen Kontext einzuordnen. Die Kontextualisierung kann durch das auf USB-Stick verfügbare Wissensquiz erfolgen. Ein mitgeliefertes Glossar hilft, unbekannte Wörter zu verstehen.
Die Fragen fordern zur Weiterarbeit auf, indem sie zur Entwicklung eines Fragebogens für Mitschülerinnen und Mitschüler oder zur Erstellung einer Filmsequenz anregen. Die gestellten Fragen befördern nicht nur eine Erweiterung der Sach-, Methoden- und Medienkompetenz, sondern eignen sich in besonderer Weise zum Nachdenken über die eigenen Vorurteile gegenüber Sinti und Roma und sind damit ein wichtiger Baustein für ein demokratisches Miteinander in unserer heutigen multiethnischen Gesellschaft. Somit liefern sie auch einen Beitrag zur Erweiterung der Handlungskompetenz.
Je nach persönlicher Vorliebe und bereits vorhandener Kompetenz können die Kinder und Jugendlichen ihren ersten Zugang zum Thema Verfolgung der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus aus den verschiedenen Materialien frei wählen oder den Anregungen der Gebrauchsanweisung folgen: Quellen, Fotos, Dokumentarfilm, Zeitzeugengespräch, Zeichentrickfilm, Kinderbuch, Bild, Quiz… Die große Auswahl berücksichtigt in besonderer Weise die unterschiedlichen Zugangsweisen und Lernvorlieben etwa bei Jungen und Mädchen.
Neben der intendierten Nutzung durch einzelne Mädchen und Jungen kann der Geschichtsrucksack auch im Rahmen eines Projekttages in einer Schulklasse eingesetzt werden. Das Material kann mit der Methode „Lernen an Stationen“ oder in arbeitsteiliger Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation während eines Museumsgangs bearbeitet werden. Ebenso kann das Material in hervorragender Weise Ausgangspunkt und Grundlage für Referate und Facharbeiten sein.
Neben der Erweiterung des historischen Wissens darüber, dass Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und ermordet wurden, soll ausgehend von der Beschäftigung mit dem Thema dazu sensibilisiert werden, die Lage der Sinti und Roma in Deutschland heute wahrzunehmen und kritisch zu hinterfragen.
Auch im Jahr 2014 sind Vorurteile gegen Sinti und Roma in unserer Gesellschaft weit verbreitet- Sinti und Roma werden nicht akzeptiert und sind von Abschiebung bedroht. Damit kann der Geschichtsrucksack auch einen Beitrag zur Demokratieerziehung leisten.
Der Geschichtsrucksack kann über den
Geschichtsort Villa ten Hompel ausgeliehen werden:
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Fon: 0251 492-7101
E-Mail: tenhomp@stadt-muenster.de
Ulrike Schneider-Müller ist Moderatorin der Bezirksregierung Münster am Geschichtsort Villa tenHompel und des weiteren für das Lehrerfortbildungsprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen „Erziehung nach Auschwitz” zuständig.
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