Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Zum ersten Mal fand an der International School for Holocaust Studies im Juni 2014 ein Seminar für türkische Wissenschaftler_innen statt. Die 14 Teilnehmenden kamen von unterschiedlichen Universitäten und Hochschulen aus Istanbul, Izmir und Ankara; ihr Arbeitsschwerpunkt liegt überwiegend auf Forschung und Lehre zu den Themen Menschenrechte, Internationale Beziehungen, Geschichte und Soziologie.
Im Rahmen des Seminars setzten sich die Seminarteilnehmer_innen intensiv mit der Geschichte des Holocaust auseinander und wurden mit der Arbeit Yad Vashems vertraut gemacht. Weiter standen pädagogische Themen sowie Diskussionen zur Methodik und Didaktik auf dem Programm.
Das Seminar war das Ergebnis einer neu ins Leben gerufenen Zusammenarbeit zwischen Yad Vashem und dem Aladdin Projekt, einer unabhängigen internationalen Nicht-Regierungsorganisation, die sich für einen bewussten Umgang mit der Geschichte des Holocaust im Mittleren Osten, in Asien und Afrika einsetzt und interkulturelle Beziehungen, insbesondere zwischen Juden und Muslimen, fördert. Der einwöchige Seminaraufenthalt wurde von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und dem ICHEIC Humanitarian Fund gefördert. Den 14 Teilnehmenden wurde ein intensives Programm geboten, das die Besichtigung des Historischen Museums, des Museums zur Kunst des Holocaust, des Yad Vashem Campus sowie wissenschaftliche Vorträge und intensive Diskussionen umfasste. So erhielten die Akademiker_innen aus der Türkei Gelegenheit, sich mit ihren israelischen Peers auszutauschen: Renommierte israelische Wissenschaftler_innen wie Prof. Michmann, Dr. Iael Nidam-Orvieto oder Prof. Yehuda Bauer bereicherten das Seminar mit Vorlesungen zu unterschiedlichen Schwerpunkten.
Das einwöchige Seminar bildete einen zweiten Meilenstein in der noch jungen Kooperation zwischen Yad Vashem und Aladdin. Voraus ging ein Treffen in Istanbul im Oktober 2013 an der Galatasaray Universität, an dem die Leiterin des European Departments an der ISHS, Richelle Budd-Caplan, Yad Vashem repräsentierte.
Zur Vorbereitung auf das Seminar in Yad Vashem nahmen die Teilnehmer_innen an einem Online-Kurs Yad Vashems teil. Als Follow-up-Aktivität wird von den Teilnehmenden die Durchführung eines eigenen, themenbezogenen Projekts in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen erwartet.
Immer wieder wurde während gemeinsamer Debatten die Bedeutung reflektiert, die dem Thema Holocaust in öffentlichen Debatten in der Türkei sowie insbesondere im Bereich Forschung und Erziehung zukommt. Die türkischen Wissenschaftler_innen berichteten, dass viele ihrer Studierenden dem Thema ablehnend bzw. mit wenig Empathie begegnen. Die Themen Antisemitismus und Holocaust würden in türkischen Schulen und Universitäten meist nicht behandelt. Auch die Thematik des Genozids an den Armeniern sei ein Tabu. Einblicke in das pädagogische Konzept Yad Vashems bildeten die Basis zu gemeinsamen Reflexionen über die Frage, auf welche Weise Studierende für diese Themen zu sensibilisieren seien, um eine Auseinandersetzung letztlich doch zu ermöglichen.
In dem folgenden Auszug aus dem Auswertungsbogen der Teilnehmerin Dr. Filiz Katman spiegeln sich viele Eindrücke und Gedanken wider: „Ich fühle mich ganz anders als vor ein paar Tagen, als ich hier ankam. Ich habe viele neue Gefühle und denke über vieles nach. Ich möchte gern kreativ mit meinen Studenten arbeiten und werde ihnen einige der Filme zeigen. Ich habe viel gelernt und habe fast das Gefühl, dass ich vor dem Seminar nichts [zu dem Thema] wusste.
Ich interessiere mich sehr für die unterschiedlichen Reaktionen der Welt auf den Holocaust, und dafür, wie die Überlebenden nach dem Holocaust ihr Leben wieder aufnahmen. Die Zeugnisse von Überlebenden sind eine sehr aussagekräftige Quelle. Das Konzept von Yad Vashem ist sehr solide. Wir haben das Thema Armenien, und die Verwendung von Überlebendenaussagen ist ein sehr guter Ansatz, um sich damit auseinanderzusetzen. Wir haben diese Last – und wie gehen wir heute damit um? Jeden Tag wächst das Schweigen in der Türkei. (...) Ich hätte gerne mehr zum Thema deutsche Täter und Bystander gehört. Zum Beispiel: Wie gehen die Leute in Deutschland mit ihrer Geschichte um? In der Türkei sprechen wir bei Tragödien über Zahlen wie vor kurzem bei dem Minenunglück und beschäftigen uns nicht mit den persönlichen Geschichten der Menschen.
Das Museum hat uns alle still gemacht auf dem Rückweg zu unserem Klassenraum – und wir hatten uns nicht einmal die schwierigsten Abschnitte der Ausstellung angesehen! Es ist eine Schande der Menschheit, dass niemand diesen leidenden Menschen geholfen hat – das ist das, was mich am meisten schockiert hat, als ich mir die Reaktionen der Länder angesehen habe, in die die Juden zu fliehen versuchten.“
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