Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Frage nach der Bedeutung des Holocaust in arabischen und muslimischen Communities in Israel und weltweit ist die Zugänglichkeit von historischen Informationen und die Begegnung mit persönlichen Schicksalen. Yad Vashem hat darum einige spezielle Angebote entwickelt, die sich insbesondere an Multiplikator_innen und Interessierte aus arabischsprachigen und muslimischen Gemeinschaften richten.
Der persischsprachige Internetauftritt von Yad Vashem
Im globalen Kontext kommt dem Internet eine wichtige Aufgabe bei der Vermittlung der Erinnerung an den Holocaust zu. Auch die Gedenkstätte Yad Vashem bemüht sich durch ihren Internetauftritt, Interessierten aus arabischen Ländern und muslimischen Communities Zugang zur Geschichte des Holocaust und den damit zusammenhängenden persönlichen Schicksalen zu ermöglichen.
Im Jahr 2007 besuchten ca. 7 Mio. Menschen aus mehr als 200 Ländern den Online-Auftritt von Yad Vashem. Etwa 56.000 dieser Online-Besucher_innen kamen aus muslimischen und 32.500 aus arabischsprachigen Ländern. Im selben Jahr wurde die Website von Yad Vashem erstmals auf Persisch übersetzt und 2011 ein Youtube Channel in Farsi eingerichtet. In diesem werden Interviews mit Überlebenden der Shoah, Filmaufnahmen und Kurzvorträge von Historikern zu verschiedenen Themenbereichen, aber auch gegenwärtigen Dimensionen wie aktueller Antisemitismus mit Hilfe von Untertiteln einem persischsprachigen Publikum zugänglich gemacht. Die Einrichtung dieser Sprachenversion der Website reagierte auf die Zunahme der Leugnung des Holocaust von Seiten der Repräsentanten der Islamischen Republik Iran. Auf der anderen Seite führte gerade diese offizielle iranische Propaganda dazu, dass sich viele Iraner_innen für die tatsächlichen historischen Sachverhalte interessierten. Die persischsprachige Website wurde nach etwa zwei Jahren im Iran blockiert. Dadurch können heute, zumindest ohne technologische Hilfe zur Umgehung dieser Internetsperre, nur Exiliraner_innen die Website nutzen.
Die persisch- und arabischsprachige Webpräsenz von Yad Vashem hat zum Ziel, einen möglichst offenen und gleichzeitig sensiblen Zugang zum Holocaust für Nutzer_innen zu schaffen. Neben der Aufklärung und Information geht es dabei vor allem darum zu zeigen, dass der Holocaust auch Relevanz für Menschen aus muslimischen bzw. arabischen Ländern und Communities hat. Das Internet bietet dabei eine Möglichkeit, jenseits von politisch regulierter Wissensvermittlung das Interesse und Engagement einzelner zu unterstützen, die mehr über jüdische Geschichte erfahren möchten.
Der arabischsprachige Internetauftritt von Yad Vashem
Im Jahr 2008 veröffentlichte Yad Vashem seine Website auch in einer arabischen Sprachversion. Diese soll Menschen in der arabischen Welt, aber auch in Israel und den palästinensischen Gebieten ansprechen, die sich über den Holocaust informieren wollen. Die Seite beinhaltet Informationen zum historischen Gegenstand, ein Lexikon mit historischen Informationen, sowie Online-Ausstellungen, Aufsätze, Artefakte, Karten, Fotografien, Dokumente aus dem Archiv, Video-Zeugnisse, Multimedia-Präsentationen und Geschichten von „Gerechten unter den Völkern“.
Die Beiträge sind so ausgewählt, dass die Besucher_innen sie mit ihrer Lebenswirklichkeit in Bezug bringen können. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Dr. Mojzis Woskin-Nahartabi. Der spätere Sprachenprofessor wurde 1884 in Russland geboren und besuchte unter anderem auch Palästina. 1923 gründete er eine hebräische Schule in Leipzig und war als Professor für semitische Sprachen an der Universität Halle tätig. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zog er nach Prag, wo er als Experte für Hebräische Sprache tätig war. 1943 wurde Woskin-Nahartabi nach Theresienstadt deportiert. Dort gab er Hebräischunterricht und hielt (auf Hebräisch) Vorträge über Eretz Israel sowie die Entwicklung der hebräischen Sprache. Es sind aber auch Dokumente überliefert, die zeigen, dass Woskin-Nahartabi im Ghetto Arabisch unterrichtet hat. Die Archivstücke zeigen, dass hebräische Wörter ins Arabische übersetzt wurden und umgekehrt. Als praktische Übung wurden ganze Kapitel der Bibel ins Arabische übersetzt. Woskin-Nahartabi wurde 1944 in Auschwitz ermordet.
Insgesamt besuchten 167.712 Nutzer_innen im Jahr 2008 die Website von Yad Vashem in Arabisch. 2009 waren es noch 133.133 Besucher_innen. Seit 2010 gingen die Zahlen immer weiter zurück, sanken zunächst auf 54.766 und lagen im Jahr 2011 bei 80.218. 2012 wurde eine Kampagne gestartet, die arabische Nutzer_innen weltweit auf die Website aufmerksam machen sollte. Zusammen mit Yoni Shadmi vom Ezri Center for Iran and Persian Gulf Studies an der Haifa University wurde ein Konzept entwickelt, um potentielle arabischsprachige Besucher_innen durch entsprechende Ads auf Facebook zu erreichen, die mit bestimmten Angeboten der arabischsprachigen Website von Yad Vashem verlinkt waren.
Die Ergebnisse der Kampagne waren überraschend. 2,4 Mio. Menschen aus 41 Regionen sahen die Ads. Sie kamen aus Ägypten, den palästinensischen Gebieten, Algerien, Tunesien, Irak, Marokko, Israel, Libyen und dem Jemen. Das Online - Angebot von Yad Vashem nutzten 2013 bereits wieder 242.350 Menschen. Seit 2008 besuchten insgesamt 772.078 Nutzer_innen die arabische Website. Sie kamen aus den USA, den palästinensischen Gebieten, Ägypten, Algerien, Israel und Holland.
Angebote der International School for Holocaust Studies
Seit etwa vier Jahren bietet die International School for Holocaust Studies Yad Vashem ein Programm zur Fortbildung arabischer Lehrkräfte an. Dieses Programm wurde zusammen mit dem israelischen Bildungsministerium entwickelt, das auch für den Geschichtsunterricht an arabischen Schulen zuständig ist. Die Fortbildungen finden an verschiedenen Orten statt, in Shefar´am, einer arabisch-christlichen Stadt im Norden Israels, in Baqa al-Gharbiyye und Tayibe, beides muslimische Städte in der Gegend von Hadera und Netanja und im südlich bei Beersheba gelegenen vor allem beduinisch geprägten Tel as-Sabi. In jedem dieser Städte absolvieren zwei Gruppen von Multiplikatoren eine Fortbildung, die sieben Treffen umfasst. Eines dieser Treffen findet in Yad Vashem statt. Zentrale Themen der Fortbildungen sind unter anderem „Holocaust und andere Genozide“ sowie „Antisemitismus“. Dabei wird insbesondere mit Videointerviews von Überlebenden, Historikern und Experten gearbeitet. Gemeinsam mit den Lehrer_innen überlegen die Lehrkräfte aus Yad Vashem, welche Teile der Berichte für die Schüler_innen sein könnten und übersetzt werden sollten. Die meisten Teilnehmer_innen sind Absolventen der Universität von Haifa und haben sich zum Teil bereits im Zuge ihres Studiums mit der Geschichte des Holocaust befasst. Für 2015 sind zwei solcher Fortbildungen in Planung.
Neben Lehrer_innenfortbildungen bietet Yad Vashem auch Pojekte und Studientage für Schüler_innen aus arabischen Communities in Israel an. Seit 2004 gibt es beispielsweise ein Programm in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium. Dieses Programm richtet sich an Schüler_innen von Berufschulen für Technik. Diese Gruppen umfassen sowohl jüdische als auch arabische Schüler_innen. An diesem Pilotprojekt nahmen anfangs 160 Schüler_innen und Schüler teil, ca. 40 davon waren arabisch. 2012/13 waren es 3.000 Schüler_innen, davon 800 arabische Jugendliche. Die Studientage sind nicht verpflichtend, sondern basieren auf Freiwilligkeit.
Das Projekt wird jährlich im Zuge einer Sitzung evaluiert, an der Lehrerkräfte der jeweiligen Schulen, Schulleitungen und Mitarbeiter_innen aus Yad Vashem teilnehmen. Im Zuge dieser Treffen wird oft auch das Thema Nakba, die Vertreibung von Palästinensern im Zuge des israelischen Unabhängigkeitskrieges angesprochen und darüber diskutiert, wie dieser Aspekt in den Unterricht einfließen kann. Obwohl sich das von Yad Vashem ausgearbeitete Programm ausschließlich auf den historischen Gegenstand der Shoah bezieht, ist für die Pädagogen durchaus von Relevanz Grundlagen für historische Kenntnisse zu legen, auf deren Basis weitere Themenbereiche diskutiert werden können. Den arabisch-israelischen Lehrkräften wird daher empfohlen, sich im Anschluss an die Fortbildung, mit der Nakba und gegenwärtigen Formen von Antisemitismus auseinanderzusetzen.
Im Rahmen der Fortbildung besteht die Möglichkeit gemeinsam das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz Birkenau zu besichtigen. In Vorbereitung auf die Studienfahrt müssen die Jugendlichen an insgesamt sechs Seminaren zu jeweils zwei Tagen teilnehmen. Jede Sitzung wird mit einem Kurzfilm über eine Reise von arabischen Jugendlichen nach Polen eröffnet, der von Yad Vashem zur Dokumentation des Projekts erstellt wurde.
The good news:
The Yad Vashem website had recently undergone a major upgrade!
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