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Holocaust Education 2.0. Digitales Lernen und Umgang mit Hass im Netz - December 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Newsletters!

In einer zunehmend digitalisierten Welt rücken auch die Themen Erinnerungskultur und Holocaustbildung verstärkt in den virtuellen Raum. Dieser Wandel bringt zahlreiche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich: Während digitale Formate neue Wege eröffnen, um Wissen zu vermitteln und Erinnerungen lebendig zu halten, bietet das Internet auch eine Bühne für Hass und Desinformation, die unser Engagement für eine faktenbasierte und respektvolle Erinnerungskultur und Bildungsarbeit vor große Herausforderungen stellt.

In dieser Ausgabe widmen wir uns daher der spannenden und zugleich dringlichen Frage, wie digitale Formate verantwortungsvoll und effektiv genutzt werden können, um die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust zu fördern. Gleichzeitig beleuchten wir, wie antisemitischer Hass im Netz erkannt, bekämpft und jungen Menschen vermittelt werden kann, auf welchen Wegen digitale Bildung dazu beitragen kann, antisemitische Narrative zu entkräften.

Unter anderem werfen wir einen Blick auf die Chancen und Risiken der digitalen Holocaustbildung. In einem ausführlichen Interview teilen Esther Rachow und Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann ihre Perspektiven zu ethischen Richtlinien, Best Practices und den Grenzen des digitalen Lernens. In diesem Interview werden auch innovative Projekte vorgestellt, die beispielhaft zeigen, wie digitale Technologien erfolgreich zur Bildung über den Holocaust eingesetzt werden können – darunter Plattformen wie #LastSeen oder der TikTok- und Instagramaccount "keine.erinnerungskultur. Desweiteren stellt Erica Zingher von democ e.V. das Projekt „Zwischen Solidarität und Gewalt“ vor, welches digitale Bildungsinhalte zu israelbezogenem Antisemitismus entwickelt.

Aber auch jenseits des digitalen Raums gibt es Neuigkeiten: Wir berichten von unserem Partnertreffen und Partnerschultreffen in Düsseldorf, das im Frühjahr 2024 stattfand, und geben Einblicke in die laufende Machbarkeitsstudie zur möglichen Gründung eines Yad Vashem Educational Centers in Deutschland.

Schließlich möchten wir auf neue Bildungsmaterialien hinweisen, die wir entwickelt haben, um die Holocaustbildung inklusiver zu gestalten. Mit Materialien wie „Gerne wäre ich geflogen wie ein Schmetterling“ und „Wir müssen überleben. Die Geschichte von Naftali Fürst“ möchten wir Lernenden mit besonderen Bedürfnissen den Zugang zu diesem wichtigen Thema erleichtern.

Wir hoffen, dass Sie in dieser Ausgabe inspirierende Anregungen für Ihre Arbeit finden, und freuen uns wie immer über Ihr Feedback!

Mit besten Grüßen,
Ihr Team des German Desk

Neues vom German Desk

Neues vom German Desk


 Personalia:Mit großem Bedauern haben wir uns im November 2023 von Esther Rachow verabschiedet, die viele von euch aus den Seminaren kennen. Esther hat seit 2013 in Yad Vashem als Tourguide gearbeitet, bevor sie dann ab 2016 im damaligen European Department den Desk für die Balkanländer und Ungarn geleitet hat. Von Ende 2020 bis 2023 war sie Co-Head des German Desk. Esther arbeitet nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin am European Forum der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Hebräischen Universität in Jerusalem, sowie im Horizon European Research Project MEMORIZE und arbeitet...
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Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann und Esther Rachow Foto: Paul Verschure

Interview mit Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann und Esther Rachow von der Hebräischen Universität in Jerusalem zu Digitaler Holocaust Education und digitaler Erinnerungskultur

Im folgenden Interview sprechen wir mit Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann und Esther Rachow von der Hebräischen Universität in Jerusalem über digitale Holocaust Education und digitale Erinnerungskultur YV: 
Wie haben digitale Technologien das Erinnern an den Holocaust in den letzten Jahren verändert und welche Entwicklungen erwartet ihr in Zukunft?Tobias Ebbrecht-Hartmann: Es kommt natürlich immer darauf an, wie diese digitalen Technologien konkret eingesetzt werden. Bisher können bestimmte Trends beobachtet werden, deren Entwicklung seit der Corona-Pandemie an Geschwindigkeit...
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Digitales Bildungsprojekt des Vereins democ e.V. zur Geschichte und Gegenwart des israelbezogenen Antisemitismus

Digitales Bildungsprojekt des Vereins democ e.V. zur Geschichte und Gegenwart des israelbezogenen Antisemitismus

Erica Zingher ist Journalistin, Autorin und Podcasterin. Sie arbeitet zu den Themen Antisemitismus, jüdisches Leben, postsowjetische Migration sowie Osteuropa und Israel. Sie ist Referentin beim Verein democ und beschäftigt sich dort mit Antisemitismus. Der Verein democ ist ein Zusammenschluss von Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Medienschaffenden, die gemeinsam demokratiefeindliche Bewegungen beobachten, dokumentieren und analysieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Verschränkungen von On- und Offline-Dynamiken antidemokratischer Bewegungen, mit denen democ sich in...
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Filmrezension für den Unterricht: "Treasure – Familie ist ein fremdes Land"

Filmrezension für den Unterricht: "Treasure – Familie ist ein fremdes Land"

Der Film "Treasure – Familie ist ein fremdes Land" von Regisseurin Julia von Heinz, der im Herbst 2024 in den deutschen Kinos angelaufen ist, ist ein intensives und bewegendes Drama, das sich mit der Last der Vergangenheit und deren Auswirkungen auf nachfolgende Generationen auseinandersetzt. Im Mittelpunkt steht eine Reise der New Yorker Journalistin Ruth Rothwax (gespielt von Lena Dunham) und ihres Vaters Edek (Stephen Fry), einem Holocaust-Überlebenden. Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reisen die beiden nach Polen, um den Spuren ihrer jüdischen Familiengeschichte zu...
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Von Bärbel Hornberger

Rezension: Marek Edelman, Erinnerungen an das Warschauer Ghetto und Das Ghetto kämpft

 Im Zusammenhang mit der Erinnerung an den Holocaust hält sich leider hartnäckig die Meinung, die Jüdinnen und Juden hätten sich weitgehend ohne Gegenwehr ermorden lassen. Die Legende „vom Schaf, das sich zur Schlachtbank führen lässt“ straft Marek Edelman mit seinem Werk Lügen. In seinen Bänden „Erinnerungen an das Warschauer Ghetto“ und „Das Ghetto kämpft“ beschreibt Edelman den Widerstand im Warschauer Ghetto und den Kampf gegen die Nazis unter schwierigsten Bedingungen.
Doch zunächst zum Autor: Marek Edelman (1919-2009) schloss sich schon...
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