Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Newsletters!
In einer zunehmend digitalisierten Welt rücken auch die Themen Erinnerungskultur und Holocaustbildung verstärkt in den virtuellen Raum. Dieser Wandel bringt zahlreiche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich: Während digitale Formate neue Wege eröffnen, um Wissen zu vermitteln und Erinnerungen lebendig zu halten, bietet das Internet auch eine Bühne für Hass und Desinformation, die unser Engagement für eine faktenbasierte und respektvolle Erinnerungskultur und Bildungsarbeit vor große Herausforderungen stellt.
In dieser Ausgabe widmen wir uns daher der spannenden und zugleich dringlichen Frage, wie digitale Formate verantwortungsvoll und effektiv genutzt werden können, um die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust zu fördern. Gleichzeitig beleuchten wir, wie antisemitischer Hass im Netz erkannt, bekämpft und jungen Menschen vermittelt werden kann, auf welchen Wegen digitale Bildung dazu beitragen kann, antisemitische Narrative zu entkräften.
Unter anderem werfen wir einen Blick auf die Chancen und Risiken der digitalen Holocaustbildung. In einem ausführlichen Interview teilen Esther Rachow und Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann ihre Perspektiven zu ethischen Richtlinien, Best Practices und den Grenzen des digitalen Lernens. In diesem Interview werden auch innovative Projekte vorgestellt, die beispielhaft zeigen, wie digitale Technologien erfolgreich zur Bildung über den Holocaust eingesetzt werden können – darunter Plattformen wie #LastSeen oder der TikTok- und Instagramaccount "keine.erinnerungskultur. Desweiteren stellt Erica Zingher von democ e.V. das Projekt „Zwischen Solidarität und Gewalt“ vor, welches digitale Bildungsinhalte zu israelbezogenem Antisemitismus entwickelt.
Aber auch jenseits des digitalen Raums gibt es Neuigkeiten: Wir berichten von unserem Partnertreffen und Partnerschultreffen in Düsseldorf, das im Frühjahr 2024 stattfand, und geben Einblicke in die laufende Machbarkeitsstudie zur möglichen Gründung eines Yad Vashem Educational Centers in Deutschland.
Schließlich möchten wir auf neue Bildungsmaterialien hinweisen, die wir entwickelt haben, um die Holocaustbildung inklusiver zu gestalten. Mit Materialien wie „Gerne wäre ich geflogen wie ein Schmetterling“ und „Wir müssen überleben. Die Geschichte von Naftali Fürst“ möchten wir Lernenden mit besonderen Bedürfnissen den Zugang zu diesem wichtigen Thema erleichtern.
Wir hoffen, dass Sie in dieser Ausgabe inspirierende Anregungen für Ihre Arbeit finden, und freuen uns wie immer über Ihr Feedback!
Mit besten Grüßen,
Ihr Team des German Desk

Neues vom German Desk
Personalia:Mit großem Bedauern haben wir uns im November 2023 von Esther Rachow verabschiedet, die viele von euch aus den Seminaren kennen. Esther hat seit 2013 in Yad Vashem als Tourguide gearbeitet, bevor sie dann ab 2016 im damaligen European Department den Desk für die Balkanländer und Ungarn geleitet hat. Von Ende 2020 bis 2023 war sie Co-Head des German Desk. Esther arbeitet nun...

Interview mit Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann und Esther Rachow von der Hebräischen Universität in Jerusalem zu Digitaler Holocaust Education und digitaler Erinnerungskultur
Wie haben digitale Technologien das Erinnern an den Holocaust in den letzten Jahren verändert und welche Entwicklungen erwartet ihr in Zukunft?Tobias Ebbrecht-Hartmann: Es kommt...

Digitales Bildungsprojekt des Vereins democ e.V. zur Geschichte und Gegenwart des israelbezogenen Antisemitismus

Filmrezension für den Unterricht: "Treasure – Familie ist ein fremdes Land"
