DAS PROJEKT
Die Webseite vermittelt anhand von biografischen Blitzlichtern eine Vielfalt jüdischen Lebens in Mecklenburg und Vorpommern vor dem Beginn der NS-Verfolgung. Im Mittelpunkt stehen Jüdinnen und Juden als Akteure und Gestalter ihres Lebens und nicht als Opfer von Verfolgung.
In dem von uns erarbeiteten Unterrichtsmaterial werden die Bewohnerinnen und Bewohner der jüdischen Straße lebendig. Fotos der authentischen Häuser der jüdischen Familien bilden als Roll-ups eine Straße, deren Bewohner man in den Bild- und Textmaterialien kennenlernt.
WAS WIR BIETEN
- eine Einladung zum Kennenlernen des jüdischen Lebens in Mecklenburg und Vorpommern vor 1933 anhand einer Ausstellung zu recherchierten Biografien aus der Region
- eine schulartenunabhängige, fächerübergreifende und projektgeeignete Unterrichtseinheit
- Basismaterial, das eine erste Auseinandersetzung mit dem jüdischen Alltag in der Zeit vor dem Nationalsozialismus innerhalb einer Doppelstunde ermöglichen kann
- Biografien in zwei unterschiedlichen Komplexitätsgraden und Hörfassungen, die eine Vielfalt jüdischen Lebens in Mecklenburg und Vorpommern insbesondere vor 1933 widerspiegeln
- vertiefendes, interaktives Bild- und Textmaterial zu den einzelnen Lebensläufen
- Anregungen zur Weiterarbeit mit einer Vorlage zur lokalen Erforschung von jüdischem Leben
- weiterführendes Bild- und Textmaterial zu den Biografien nach 1933 bis heute
- analoges Material zum Download
- in der analogen Form zusätzlich 10 Roll-ups, die in einem Klassenraum den Eindruck einer jüdischen Straße entstehen lassen
WER WIR SIND
Wir sind Lehrer und Sonderpädagoginnen an Gymnasien, Regional- und Grundschulen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, ihre Begeisterung über selbst Gelerntes weiterzugeben.
Gemeinsam nahmen wir im Sommer 2015 an einer vom Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern organisierten Fortbildung zum Thema „Erziehung nach dem Holocaust“ an der International School for Holocaust Studies Yad Vashem, Jerusalem teil.
Innerhalb der Fortbildung lernten wir einen Workshop kennen, der uns zeigte, wie vielschichtig die jüdische Bevölkerung war und immer noch ist. Angelehnt an diesen Workshop zu jüdischem Leben in Polen vor der Verfolgung begannen wir danach (zunächst mit weiteren Kursteilnehmer*innen) Unterrichtsmaterial zu erarbeiten, das Lernenden aus Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht zu erfahren, wie Juden und Jüdinnen in ihrer Nähe vor der Nazi-Zeit lebten.
Unseren Schüler*innen sind Juden und Jüdinnen bisher wohl eher als eine (einheitliche) Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus bekannt. Dabei bleiben die Menschen oft gesichtslos. Das wollen wir mit diesem Material ändern, indem wir ihnen „Gesichter“ geben, unterschiedliche jüdische Identitäten aufzeigen und einen Beitrag dazu leisten, „die Juden“ und „das jüdische Leben“ differenzierter zu betrachten. Wie schwierig es aber manchmal ist, geschichtliche Vielfalt heute noch aufleben zu lassen, wurde uns in der Recherche und Bearbeitung unseres Materials noch einmal sehr deutlich. Denn nicht alle sozialen Gruppen und Schichten haben im gleichen Maß schriftliche Zeugnisse oder gar Autobiografien hinterlassen.
Um unsere ehrenamtliche Arbeit voranzutreiben, alle Materialien zu digitalisieren und barrierefreier zu gestalten sowie weiter zu publizieren, gründeten wir 2021 unseren Verein zur Förderung der Arbeitsgruppe „Eine jüdische Straße in Mecklenburg und Vorpommern“ e.V.
Zusätzliche Informationen, alle Materialien, weiterführende Links und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Website des Projekts.