Yad Vashem-Vorsitzender, Dani Dayan, und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer unterzeichnen eine Absichtserklärung für eine mehrjährige Zusammenarbeit
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04 September 2022
In der vergangenen Woche reiste Dani Dayan zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt als Vorsitzender von Yad Vashem nach Österreich. Während dieses historischen Besuchs traf Dayan mit mehreren hochrangigen österreichischen Politikern zusammen, darunter Bundeskanzler Karl Nehammer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Präsident des österreichischen Nationalrates Wolfgang Sobotka, Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Martin Polaschek sowie Führungspersönlichkeiten der jüdischen Gemeinde Österreichs.
An seinem ersten Tag in Wien besuchte Dayan zunächst Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Gemeindezentren der Stadt. Später sprach Dayan bei der Eröffnung einer internationalen Konferenz des Österreichischen Auslandsdienstes in der Diplomatischen Akademie Wien. Andere Redner der Veranstaltung waren internationale Persönlichkeiten, wie die US-Antisemitismusbauftragte Botschafterin Deborah Lipstadt, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und Hannah Lessing. Während seiner viertägigen Reise sprach Dayan auch bei einem Empfang des Präsidenten des österreichischen Nationalrates, Wolfgang Sobotka.
Darüber hinaus unterzeichneten Dayan und der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine gemeinsame Vereinbarung, um die Holocaust-Bildung und das Bewusstsein für den Holocaust im ganzen Land weiter zu stärken.
Bei einem Treffen von Dani Dayan mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer, unterzeichneten die beiden eine Absichtserklärung zwischen dem Bundeskanzleramt und Yad Vashem, die die österreichische Unterstützung in den Bereichen Holocaust-Erinnerung, Dokumentation und Forschung festigt. Diese Vereinbarung wurde erstmals während des Besuchs von Bundeskanzler Nehammer auf dem Berg der Erinnerung im Juli angekündigt. Im Laufe der Jahre hat das österreichische Bundeskanzleramt seine anhaltene Unterstützung von Yad Vashem gezeigt, insbesondere für das Haus der Sammlungen, das die weltweit größte Objektsammlung aus der Zeit des Holocaust, Dokumente und Kunstwerken in einer neuen, hochmodernen Anlage beherbergen wird. Das Haus der Sammlungen soll in den kommenden Monaten eröffnet werden.
Bundeskanzler Nehammer sagte:
Österreich hat eine historische Verantwortung, wenn es um die Erhaltung einer aktiven Gedenk- und Erinnerungskultur geht. Als Bundesregierung sind wir stets bemüht, dieser Verantwortung nachzukommen. Auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem spielt eine wesentliche Rolle in diesem Bestreben.
Dayan traf auch zum ersten Mal mit dem österreichischen Präsidenten Alexander Van der Bellen zusammen. Präsident Van der Bellen besuchte Yad Vashem zuletzt im Januar 2020, um am Fünften Welt-Holocaust-Forum teilzunehmen.
Der Vorsitzende von Yad Vashem, Dayan, erklärte:
Als ich meine allererste Reise nach Österreich antrat, trug ich das kollektive Gewicht der sechs Millionen jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die von den Nazis und ihren Kollaborateuren ermordet wurden. Als ich mich mit dem österreichischen Bundeskanzler auf dem Berg der Erinnerung im Juli tref, erkannte er mutig die Komplizenschaft des österreichischen Volkes an den Gräueltaten des Holocaust an. Die strategische Partnerschaft mit Österreich ist von entscheidender Bedeutung für unsere laufenden Bemühungen, an die nicht allzu ferne Vergangenheit zu erinnern und sicherzustellen, dass die Aufklärung und das Bewusstsein über den Holocaust ein neues Publikum in Österreich und weltweit erreicht.
Darüber hinaus unterzeichnete Dayan zwei Vereinbarungen mit dem Präsidenten des österreichischen Parlaments, Wolfgang Sobotka: Der erste beim Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, der zweite bei der Abteilung für Demokratiebildung des Parlaments. Beide Abkommen festigen Österreichs langjähriges Engagement für Holocaust-Erinnerung, -Dokumentation und -Bildung.
Dayan bemerkte:
Diese historische Vereinbarung bildet eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Yad Vashem und dem österreichischen Bundeskanzleramt, indem sie gemeinsame Ziele im Bereich der Erinnerung an den Holocaust und des Gedenkens in Österreich fördert und über die Gefahren von Rassismus und Antisemitismus aufklärt.