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Die letzten Ghettos und Lager

Mit dem Vormarsch der Roten Armee an die polnische Grenze beschleunigten die Deutschen den Vernichtungsprozess in den Lagern. Die meisten Häftlinge wurden an Ort und Stelle ermordet, andere auf Todesmärsche geschickt.
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Die letzten Ghettos

Die letzten Ghettos in Weißrussland wurden im Herbst 1943 liquidiert. Das Ghetto Minsk hörte am 23. September 1943 auf zu bestehen. Das Ghetto Bialystok war eines der letzten Ghettos, die im Osten Polens noch verblieben. Bis August 1943 lebten dort etwa 30.000 Menschen. Der Vorsitzende des Judenrats im Ghetto, Efraim Barasz, errichtete umfangreiche Industriefabriken in der Hoffnung, das Ghetto notwendig für die deutsche Kriegswirtschaft zu machen. Barasz hoffte auch, dass der sowjetische Vormarsch zum Zusammenbruch der deutschen Front führen und den Weg für die Ankunft der Roten Armee in Bialystok und der Rettung der Juden im dortigen Ghetto ebnen werde. Aber auch hier setzten sich ideologische Überlegungen über wirtschaftliche Notwendigkeit durch. Am 16. August 1943 begannen die Deutschen mit der Liquidierung des Ghettos. Ähnlich wie in vielen anderen Ghettos in ganz Osteuropa versuchte sich der jüdische Untergrund zu widersetzen, aber der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen. Das Ghetto Lwow wurde im Juni 1943 liquidiert. Das Krakauer Ghetto wurden im März 1943 liquidiert, und im September 1943 die übrigen Ghettos der Gegend. Das Ghetto Wilna wurde im September 1943 aufgelöst. Tausende von den Ghettobewohnern wurden in Lager nach Estland geschickt, u.a. nach Klooga. Das Ghetto Kaunas existierte als Arbeitslager bis Juli 1944. Etwa zwei Wochen vor Einmarsch der Roten Armee in Kaunas wurden die letzten Juden in Lager im Westen gebracht. Die letzten Überlebenden der lettischen Juden wurden im Lager Kaiserwald konzentriert, wo die meisten von ihnen ums Leben kamen. Die letzten überlebenden Juden, die in Estland in Lagern eingesperrt waren, wurden 1944 in das Lager Stutthof in der Nähe von Gdansk (Danzig) gebracht. In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 versammelten die Deutschen in Stutthof etwa 50.000 Juden und führten sie im Januar 1945 auf einem Todesmarsch Richtung Westen. Am 23. August 1944 wurde das Ghetto Lodz liquidiert und etwa 80.000 seiner Bewohner nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Die letzten Lager

Mit dem Vormarsch der Roten Armee an die polnische Grenze beschleunigten die Deutschen den Vernichtungsprozess in den Lagern. Die meisten Häftlinge wurden an Ort und Stelle ermordet, andere auf Todesmärsche nach Deutschland geschickt. Die Vernichtung der Juden in den Lagern um Lublin begann noch im November 1943 unter dem Decknamen „Erntefest“. Nach der Deportationswelle von Juni bis September 1942 wurden die letzten Überlebenden der jüdischen Gemeinden Zentralpolens in einigen Ghettos, darunter Radom, Kielce, Czestochowa und Piotrkow Trybunalski konzentriert. Bis Mitte 1943 wurden diese Ghettos liquidiert. Noch leistungsfähige Arbeiter wurden in Arbeitslager rund um Czestochowa und Piotrkow gesperrt. Die Lager wurden 1944 evakuiert und die Häftlinge in deutsche Lager deportiert.