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Bulgarien
Die bulgarische Regierung, die Thrakien von Griechenland und Mazedonien von Jugoslawien annektiert hatte, verhaftete am 4. März 1943 alle Juden, die in diesen Regionen lebten und brachte sie in zwei Internierungslager. Nach kurzer Zeit wurden die thrakischen Juden, eskortiert von bulgarischen Polizisten, in Viehwaggons deportiert, in der Hafenstadt Lom an der Donau gesammelt und den Deutschen übergeben. Die Juden wurden auf vier kleine Schiffe geladen. Zehn Tage später erreichten sie Wien. Von Wien wurden sie zur Vernichtung ins Todeslager Treblinka geschickt. Die mazedonischen Juden wurden in Skopje konzentriert und auf dem Landweg nach Treblinka deportiert. Insgesamt wurden 11.370 Menschen aus Thrakien und Mazedonien in ihren Tod geschickt. Zur gleichen Zeit bereitete sich die bulgarische Regierung auf die Durchführung der ersten Deportation von Juden aus Plovdiv und Kyustendil vor. Bei Bekanntwerden des Deportationsplans organisierte sich eine Gruppe von Parlamentsmitgliedern, Kirchenoberhäuptern und Personen des öffentlichen Lebens, um auf den König und seine Regierung Druck auszuüben. Am 24. Mai 1943 wurde der Deportationsplan von 48.000 bulgarischen Juden aufgehoben.
Griechenland
Die Deportation der griechischen Juden fand in mehreren Phasen statt. Nach den Deportationen aus Thrakien und Mazedonien im März 1943 wurden in den Monaten März bis Mai 1943 Deportationen aus Saloniki und Umgebung, die unter deutscher Besatzung waren, durchgeführt. Die Juden Salonikis wurden gedemütigt, gekennzeichnet und ihres Eigentums beraubt. Vor ihrer Deportation wurden sie für kurze Zeit in einem Ghetto, das in der Stadt errichtet worden war, gesammelt. Im Sommer 1944 wurden die Juden deportiert, die in den Gebieten Griechenlands lebten, über welche die Deutschen nach der Kapitulation Italiens die Kontrolle übernommen hatten. Etwa 60.000 der insgesamt 77.000 griechischen Juden kamen im Holocaust ums Leben, die meisten von ihnen im Lager Auschwitz-Birkenau.
Jugoslawien
Serbien, das ein Teil Jugoslawiens war, wurde im April 1941 von den Deutschen erobert. Im Juli 1941 brach ein Volksaufstand aus. Die lokale deutsche Regierung sperrte die jüdischen Männer in Lager und richtete sie zwischen September und Dezember 1941 hin. Etwa 8.000 Frauen und Kinder wurden im Lager Sajmiste in der Nähe von Belgrad konzentriert und im Laufe der Monate März bis Mai 1942 in Gaswagen ermordet.
Das Regime von Ante Pavelic im unabhängigen Kroatien ermordete hunderttausende Serben und Regimegegner. Im Juni 1941 begann die Deportation der Juden Zagrebs in die Konzentrationslager. Im August wurden die Juden Bosnien-Herzegowinas deportiert. Der Großteil der Deportierten wurde nach kurzer Zeit ermordet. Im August 1941 wurde südlich von Zagreb das Lager Jasenovac errichtet, das zum größten Konzentrationslager des Landes wurde. Außer 25.000 Juden wurden dort hunderttausende Serben, tausende Roma und Sinti sowie Regimegegner ermordet. Das Lager wurde Ende April 1945 liquidiert. Etwa 66.000 der insgesamt 80.000 jugoslawischen Juden wurden ermordet.
Slowakei
Die Slowakei, die ein Satellitenstaat Nazi-Deutschlands war, kollaborierte aktiv mit dem Plan der Deportationen in den Osten. Die slowakischen Juden waren die ersten, die in den Lagern Majdanek und Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Eine jüdische, teilweise im Untergrund operierende Gruppe in der Slowakei – die „Arbeitsgruppe“ unter der Leitung von Gisi Fleischman und dem Rabbiner Michael Dov Weissmandel – versuchte slowakische und andere Juden durch das Zahlen von Lösegeld zu retten. Ihr Plan hatte nur begrenzt Erfolg.
Im Laufe des Jahres 1942 wurden 58.000 slowakische Juden in die Lager deportiert. Ende 1942 gab es eine Unterbrechung der Deportationen, die gegen Ende des slowakischen Aufstandes (August 1944) wieder aufgenommen wurden. Etwa 70.000 der slowakischen Juden kamen im Holocaust ums Leben. 25.000 bis 30.000 von ihnen überlebten.