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Die Juden Südosteuropas

In Ungarn wurden ab 1939 zigtausend jüdische Männer zu Zwangsarbeits-Kompanien eingezogen, die rumänischen Juden wurden ihrer Bürgerrechte und ihres Eigentums beraubt, ebenso wie die Juden Bulgariens.
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Ungarn

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebten in Ungarn etwa 500.000 Juden. Eine antisemitische Gesetzgebung gab es in Ungarn schon vor Kriegsausbruch, und ab 1939 wurden zigtausend jüdische Männer zu Zwangsarbeits-Kompanien eingezogen, wo in Folge der dort herrschenden Bedingungen 42.000 Menschen umkamen.

Die faschistischen Kreise in Ungarn genossen breite Unterstützung durch die ungarische Bevölkerung und die Regierung des Diktators Miklos Horthy schloss ein Bündnis mit Nazi-Deutschland. Mit Ungarns Eintritt in den Krieg gegen die Sowjetunion wurden etwa 18.000 Juden polnischer oder russischer Staatsangehörigkeit nach Kamenets-Podolski deportiert und dort ermordet. In Ungarn selbst begann die Vernichtung der Juden erst nach seiner Besetzung durch die Nationalsozialisten im März 1944. Davor hatte sich Horthy geweigert, Hitlers Druck nachzugeben und die Juden auszuliefern. In Folge der Annexion von Gebieten der Slowakei, Rumäniens und Jugoslawiens an Ungarn, lebten in dieser Phase ungefähr 800.000 Juden in Ungarn.

Rumänien

Ungefähr 757.000 Juden lebten seit 1937 in Rumänien, wo von jeher extreme antisemitische Tendenzen verbreitet waren. Diese Tendenzen verstärkten sich am Vorabend des Kriegsausbruchs und führten zum Beschluss antisemitischer Gesetze, die schrittweise den Großteil der rumänischen Juden ihrer Bürgerrechte und ihres Eigentums beraubten. Im Sommer 1940, nachdem Rumänien gezwungen war, zugunsten der Sowjetunion auf Bessarabien und den Norden der Bukowina zu verzichten, wurden hunderte Juden in Nord-Rumänien von der rumänischen Armee und rumänischen Dorfbewohnern ermordet.

Bulgarien

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebten in Bulgarien etwa 50.000 Juden. Der Staat führte Anfang 1941 Gesetze ein, die den Juden ihre Bürgerrechte aberkannten, Eheschließungen mit Bulgaren verboten, zu ihrer Entlassung aus öffentlichen Ämtern führten und sie aus Bildungseinrichtungen und Institutionen der höheren Bildung entfernten. Die Juden wurden gezwungen einen Davidstern zu tragen und mit ihm ihre Wohnungen zu kennzeichnen. Ihr Besitz wurde beschlagnahmt, ihre wirtschaftliche Aktivität beschränkt und alle jüdischen Männer im Alter zwischen 20 und 42 Jahren wurden zu Zwangsarbeit eingezogen.

Jugoslawien

Bei der Eroberung Jugoslawiens im April 1941 lebten dort etwa 80.000 Juden. Jugoslawien wurde zwischen Deutschland, Ungarn, Italien und Bulgarien aufgeteilt. In Kroatien und Bosnien-Herzegowina wurde der „Unabhängige Staat Kroatien“ gegründet, unter dem faschistischen Anführer Ante Pavelic, der an der Spitze der Ustasa-Partei stand. Pavelic' Regime regierte unter Hitlers Patronat und erließ antisemitische Gesetze und Verordnungen. 

Griechenland

Bei der Eroberung Griechenlands durch die Deutschen im Mai 1941 lebten dort etwa 77.000 Juden. Griechenland wurde in drei Besatzungszonen aufgeteilt: eine bulgarische Besatzungszone, eine deutsche Besatzungszone, die Saloniki einschloss, und eine italienische Besatzungszone mit den Gebieten Zentral-Griechenlands, einschließlich der Hauptstadt Athen und der Halbinsel Peleponnes. Die Deutschen beraubten Griechenland seiner landwirtschaftlichen Erzeugnisse und stürzten Griechenland somit in eine schwere Hungersnot. Am 11. Juli 1942 wurden in Saloniki 9.000 jüdische Männer im Alter zwischen 18 und 45 öffentlich misshandelt und danach zur Zwangsarbeit verschleppt, wo viele von ihnen umkamen. Die Juden mussten ein hohes Lösegeld zahlen und der jüdische Friedhof der Stadt wurde zerstört, dessen Grundstück an die Stadtverwaltung verkauft und der Erlös des Verkaufs den Deutschen übergeben.