Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Anna Borkowska war die Mutter Oberin eines kleinen Klosters von neun Dominikanerschwestern in der Nähe von Kolonia Wilenska, an der Straße von Wilna nach Wilejka. Als der Mord an den Juden in Wilna begann, öffnete Frau Borkowska einer Gruppe von 17 Mitgliedern der illegalen Untergrundbewegung der zionistischen Pioniere die Tore des Stifts. Trotz des immensen Unterschieds zwischen den beiden Gruppen entwickelten sich sehr enge Beziehungen zwischen den christlichen Schwestern und den linksgerichteten, säkularen Juden. Hinter den Klostermauern fanden die Pioniere einen sicheren Hafen; sie arbeiteten mit den Nonnen auf den Feldern und setzten ihre politischen Aktivitäten fort. Die Mutter Oberin des Stifts nannten sie „Ima“ (hebräisch für „Mutter“).
Es war in einer Zelle dieses Klosters, dass Abba Kovner, ein Führer der zionistischen Bewegung HaSchomer HaZair, seinen berühmten Weckruf zur Revolution schrieb. Mit einer Intuition, die nur als erstaunlich bezeichnet werden kann, erfasste Kovner die volle Bedeutung der Morde in Ponary und verstand, dass sie Teil eines systematischen, umfassenden Plans waren, alle Juden Europas zu ermorden. Jahre später erklärte Abba Kovner, die Ideen zum Ghetto-Austand seien im Kloster entwickelt worden. „Hitler plant die Vernichtung des gesamten europäischen Judentums ... Lasst uns nicht wie Schafe zur Schlachtbank gehen! Es ist wahr, wir sind schwach und hilflos, aber die einzige Antwort an den Feind ist Widerstand! ... Leistet Widerstand! Bis zum letzten Atemzug!“, so schrieb er. Das Manifest, das Kovner seinen Freunden am 31. Dezember 1941 vorlas, wurde im Kloster gedruckt und im Ghetto verteilt.
Ende Dezember 1941 entschlossen sich die Pioniere, die Sicherheit des Stifts aufzugeben und ins Ghetto zurückzukehren, um die Widerstandsbewegung aufzubauen. Anna Borkowska versuchte, sie davon abzuhalten, das Kloster zu verlassen, aber ihre Bemühungen waren vergebens. Einige Wochen nach seiner Rückkehr ins Ghetto wurde Abba Kovner ans Ghettotor gerufen. Frau Borkowska war gekommen, um zu sagen, dass sie sich den Juden im Ghetto anschließen wolle: „Gott ist im Ghetto“, sagte sie. Kovner brachte sie davon ab, diesen Schritt zu tun. Von Frau Borkowska nach ihren Bedürfnissen befragt, antwortete Kovner, sie bräuchten Waffen. Es war Anna Borkowska, eine der Spiritualität und Gewaltlosigkeit verpflichtete Nonne, die die ersten Granaten ins Ghetto schmuggelte.
Im September 1943, als sich der Verdacht der Nazis gegen sie verdichtete, ließen die Deutschen Anna Borkowska verhaften. Das Kloster wurde aufgelöst und die Schwestern gingen auseinander. Schließlich bat Frau Borkowska darum, ihres klösterlichen Gelübdes enthoben zu werden, doch sie blieb ein zutiefst religiöser Mensch.
Frau Borkowskas Handreichung wurde von den zionistischen Pionieren, die nach dem Krieg nach Israel ausgewandert waren, nie vergessen, aber erst 1984 wurde der Kontakt zu ihr wiederhergestellt. Zu diesem Zeitpunkt war sie 84 Jahre alt und lebte in einer kleinen Wohnung in Warschau.
Im selben Jahr wurde Anna Borkowska und sechs Schwestern ihrers Stifts durch Yad Vashem der Titel „Gerechte unter den Völkern“ zuerkannt, und Abba Kovner pflanzte ihr zu Ehren einen Baum auf dem Berg des Gedenkens.
Abba Kovner reiste nach Warschau, um Anna Borkowska die Medaille zu überreichen. „Womit verdiene ich diese Ehre?“, fragte sie, worauf Kovner antwortete: „Du bist Anna, der Engel“. Dies erklärte er so: „Zu der Zeit, als die Engel ihre Gesichter vor uns verbargen, war diese Frau für uns Anna, der Engel. Nicht von der Sorte Engel, die wir uns einbilden, sondern von der, die unser Leben für alle Zeiten prägt“.
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