Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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François und Berthe Bousson waren die Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts in Boissy Saint-Léger, einem Vorort von Paris. 1938 gaben Hillel und Nacha Rutkowski, ein jüdisches Ehepaar aus der französischen Hauptstadt, ihren Sohn Jacques in die Obhut der Boussons. Nacha erholte sich gerade von einer Tuberkuloseerkrankung und besuchte ihren Sohn jeden Dienstag.
1941 wurde Hillel Rutkowski festgenommen und in Drancy interniert, dem Durchgangslager bei Paris, von wo aus Transporte nach Auschwitz und in andere Lager im Osten abgingen. Er blieb bis zu seiner Deportation im Juni 1942 in Haft. Seine Frau wurde bei der Rafle du Vélodrome d’Hiver, der großen Razzia gegen die Pariser Juden am 16. Juli 1942, festgenommen und zwei Wochen später in den Osten geschickt. Vor ihrer Deportation gelang es ihr, einen Brief aus Drancy zu den Boussons zu schmuggeln, in dem sie diese bat, ihren Sohn wie ihr eigenes Kind zu behandeln. François und Berthe Boussons kamen dieser Bitte voll nach. Sie kümmerten sich bis zum Ende des Krieges gut um Jacques, und übergaben das Kind, dessen Eltern ermordet worden waren, nach der Befreiung an Verwandte in Lyon.
Brief, den Nacha Rutkowska im Juli 1942 an Berthe Bousson schickte, vor Nachas Deportation nach Auschwitz am 29. Juli. Obwohl sie schreibt, sie sei sicher, sie werde bald zurückkehren, kam Nacha nie zurück, um ihren Sohn abzuholen. Vermutlich wurde sie kurz nach ihrer Ankunft im Todeslager ermordet.
Nacha Rutkowskis Ehemann Hillel war einen Monat früher, am 22. Juni 1942, deportiert worden, und es gelang ihm, etwas über einen Monat am Leben zu bleiben, ehe er den Verhältnissen des Lagers erlag. Laut dem Häftlingsregister von Auschwitz starb er am 28. Juli 1942 – drei Tage vor der Ankunft seiner Frau im Lager. Der Wunsch, den Nacha in ihrem Brief geäußert hatte, ihren Mann wiederzusehen, wurde ihr nicht erfüllt.
Liebe Mme Bousson,
wie Sie wahrscheinlich wissen, bin ich zur Zeit in Drancy, und wenn Sie diese Zeilen lesen, werde ich bereits auf der Deportation sein– wohl nach Polen. Glauben Sie aber nicht, dass ich verzweifelt bin. Im Gegenteil, ich bin zuversichtlicher als je zuvor, was die Zukunft betrifft. Ich weiß, ich fühle, dass mein jetziges Elend nicht lange dauern wird, und dass ich bald gesund zurückkehren werde. Wenn ich tatsächlich nach Polen gebracht werde, versuche ich, meinen Mann und die Freunde, von denen ich Ihnen erzählt habe, zu finden. Ich habe eine Bitte an Sie: behüten Sie und kümmern Sie sich um mein Kind, als wäre es Ihr eigenes. Ich habe großes Vertrauen in Sie. Ich bitte Sie, meinen Kleinen niemand anderem als meiner Mutter zu geben. Ich habe Ihnen Geld geschickt. Sicher haben Sie es schon bekommen. Vielleicht schicke ich auch ein Päckchen mit Kleidern, aber ich bin mir nicht sicher, ob es mir gelingt. Wenn ja, bekommen Sie eine Benachrichtigung, damit Sie es abholen können. Ich bitte Sie, die Adresse aufzusuchen, die ich Ihnen gegeben habe, obwohl ich weiß, dass Sie viele Verpflichtungen haben.Ich muss jetzt zum Schluss kommen. Ich bitte Sie nochmals, dafür zu sorgen, dass meinem Kleinen nichts fehlt. Ich habe jemanden gebeten, für mich zu schreiben, weil ich nicht in der Verfassung bin, selbst zu schreiben. Bitte verzeihen Sie.
Mme Rutkowska
Um meine Adresse zu bekommen, wenden Sie sich bitte an das Französische Rote Kreuz. Ich werde Ihnen so bald wie möglich schreiben. Herr Max Bedouet wird Sie besuchen kommen. Heißen Sie ihn willkommen – er ist ein guter Mensch.
Am 27. August 1996 wurden François und Berthe Bousson von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.
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