Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Wie viele jüdische Familien in den Niederlanden, musste Familie van der Hoeden die schmerzhafte Entscheidung treffen, sich zu trennen, um zu überleben. Eltern und Kinder tauchten an verschiedenen Orten unter, meist ohne Kontakt und ohne Nachrichten voneinander, und wenn die Situation gefährlich wurde, mussten sie von einem Versteck ins andere ziehen.
Zu Anfang des Krieges lehrte Dr. Jacob van der Hoeden am Lehrkrankenhaus Utrecht Bakteriologie. Als die Deutschen Holland besetzt hatten, hinterließ einer seiner Studenten, Henry (Harry) Cooymans, seinem Dozenten einen Zettel, auf dem stand: „Da ich weiss, dass Sie jüdisch sind und vielleicht in Schwierigkeiten kommen werden, gebe ich Ihnen meinen Namen und meine Adresse. Sie können sich mit mir in Verbindung setzen, wann immer Sie Hilfe brauchen.“
Als im Sommer 1942 in den Niederlanden die Deportation der Juden begann, stand Dr. van der Hoeden vor einer schweren Entscheidung. Da er glaubte, die beste Überlebenschance bestehe in der Teilung der Familie, musste er sich von seinen Kindern trennen. Der Aufenthalt in unterschiedlichen Verstecken bedeutete, dass Eltern nicht wussten, ob ihre Kinder in Sicherheit waren und dass Kinder ihren Familien entrissen und zu Fremden gebracht wurden, wo sie über lange Zeit vollkommen isoliert von ihren Eltern und Geschwistern waren.
Die beiden kleinen Töchter der Familie van der Hoeden, Rachel und Jacqueline (Lieneke), 13 und 9 Jahre alt, wurden von einer Familie aufgenommen, aber schon nach kurzer Zeit wurde das Versteck unsicher. Ihr Vater erinnerte sich an seinen früheren Medizinstudenten und setzte sich mit Harry und Alice Cooymans in Verbindung, die sofort anboten, die Mädchen bei sich zu Hause in St. Oedenrode, Nordbrabant, aufzunehmen. Rachel und Lieneke blieben von Oktober 1942 bis April 1943 bei Familie Cooymans. Sie lernten, halfen, den Weihnachtsbaum zu schmücken, sangen Weihnachtslieder, gingen gelegentlich mit den drei Kindern der Cooymans (im Alter von sieben, fünf und drei Jahren) und deren Kindermädchen auf Waldspaziergänge und nahmen sogar am täglichen Abendgebet teil. Ihre wahre Identität wurde vor Schulfreunden und Nachbarn geheimgehalten. Nur Harry und Alice wussten, dass die kleinen Mädchen Jüdinnen waren.
Im April 1943 warnte ein niederländischer Polizist Harry und Alice Cooymans, die Deutschen hätten gegenüber den Mädchen Verdacht geschöpft und hätten vor, ihre Identität zu überprüfen. Viele Jahre später erzählte Alice ihren Pflegetöchtern, das Schwierigste, das sie je habe tun müssen, sei gewesen, van der Hoeden mitzuteilen, seine Töchter müssten in ein anderes Versteck umziehen. Die Schwestern mussten sich trennen: Rachel wurde von ihrem Vater Jacob zu Dr. Siebe Numans gebracht, einem Tierarzt in Ede (Gelderland), der gerade Gerry Rutger, eine ehemalige Analytikerinin Jacobs Labor in Utrecht, geheiratet hattet. Lieneke wurde Dr. Hein Kohly und seiner Frau Yvonne (Vonette) in dem kleinen Dorf Den Ham (Oberijssel) übergeben. Das kinderlose Paar empfing sie herzlich und kümmerte sich gut um sie. Hein war Dorfarzt und aktiv in der Untergrundbewegung, wo er auch anderen flüchtigen Juden half. Während der letzten sechs Kriegsmonate versteckten die Kohlys auch einen Nichtjuden, der von den Deutschen gesucht wurde, und ein jüdisches Paar, Professor Jordan und seine Frau.
Dr. van der Hoeden, der sich anderswo versteckt hielt, gelang es, mit seinen Töchtern in Verbindung zu bleiben. Er schrieb ihnen Briefe voller Liebe und Hoffnung, die er mit lustigen Zeichnungen verzierte. Die illustrierten Briefe band er zu Büchlein zusammen. Die Briefe wurden durch die niederländische Untergrundbewegung von einem Versteck ins andere gebracht. Sie erfreuten die Kinder und halfen ihnen, die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrer Familie zu bewahren.
Zu ihrem 11. Geburtstag schickte Dr. van der Hoeden Lieneke ein Büchlein mit der Zeichnung eines Babys im Kinderwagen und den folgenden Zeilen: „Es waren einmal eine Mutter und ein Vater, und es kamen Kinder und Leute, und alle bestaunten das kleine Mädchen, das sie nicht kannten. Jetzt ist das kleine Baby ein elfjähriges Mädchen mit schönen, langen Zöpfen, einem guten Zeugnis und Holzpantinen.“
Der Bruder der Mädchen, Baruch van der Hoeden, versteckte sich von Dezember 1943 bis Mai 1945 bei Aart und Wilhelmina (Mina) Roelofsen in Lunteren (Gelderland). Eine dritte Schwester, Hanna van der Hoeden, lebte während der letzten sechs Monate des Krieges bei den Roelofsens. Die Roelofsens waren sehr aktiv in der Untergrundbewegung: sie machten sichere Unterkünfte für Juden ausfindig, begleiteten Flüchtige zu ihren Verstecken, fälschten Ausweise und Rationskarten für ihre Schützlinge, retteten englische und australische Piloten, die bei der Schlacht von Arnheim abgeschossen worden waren und versteckten Juden bei sich Zuhause. Es waren die Roelofsens, die ein Versteck für Rachel van der Hoeden fanden, als sie nochmals an einen sichereren Ort gebracht werden musste.
Einen Monat nach Ende des Krieges war Lieneke wieder mit ihrem Bruder, ihren Schwestern und ihrem Vater vereint. Erst jetzt erfuhr sie, dass ihre Mutter im Versteck gestorben war. Die Familie wanderte nach Israel aus.
Am 19. Februar 1976 erkannte Yad Vashem Dr. Hein Kohly und seine Frau Marguerita Kohly-Knus als Gerechte unter den Völkern an.
Am 5. Februar 1985 folgte die Anerkennung Aart Roelofsens und seiner Frau Wilhelmina Roelofsen.
Am 31. Juli 1995 ernannte Yad Vashem Henry Jacques Marie Cooymans und seine Frau Alice Hedwig Franciska Cooymans-Schöller sowie Siebe Riksterus-Numans und seine Frau Gerry Numans-Rutger zu Gerechten unter den Völkern.
The good news:
The Yad Vashem website had recently undergone a major upgrade!
The less good news:
The page you are looking for has apparently been moved.
We are therefore redirecting you to what we hope will be a useful landing page.
For any questions/clarifications/problems, please contact: webmaster@yadvashem.org.il
Press the X button to continue