Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Pieter Kleibroek, ein einfacher Bauer aus Warmenhuizen in den Niederlanden, bezahlte mit seinem Leben für den Entschluss, Abraham und Juliette Drukker und deren dreizehnjährige Tochter Marjan zu verstecken. Vor der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen hatte Pieters Tochter Nelie als Hausmädchen bei Familie Drukker gearbeitet. Als die Verfolgung der Juden begann, blieb Nelie mit ihren früheren Arbeitgebern in Verbindung und versuchte, ihnen zu helfen, so gut sie konnte. Als die Deportationen der Juden in die Lager im Osten begannen, entschlossen sich die Drukkers, sich zu verstecken. Nachdem sie sich einige Monate lang in Amsterdam versteckt hatten, wurde die Situation unhaltbar. Es gelang ihnen, mit Nelie Kleibroek, ihrem ehemaligen Hausmädchen, Kontakt aufzunehmen. Sie flehten sie an, ihnen zu helfen, ein besseres Versteck zu finden. Nelie Kleinbroek wandte sich an ihre Eltern, Adriana und Pieter Kleibroek, beide über sechzig Jahre alt, und bat sie, die Familie aufzunehmen. Die Antwort ihrer Eltern war einfach:
„Wenn sie kommen wollen, sind sie eingeladen."
Der Hof war sehr klein, mit „vier Kühen, einem etwa einjährigen Kalb, zwei Ziegen und einer Katze. Es gab einen Kuhstall, ein Wohnzimmer und ein kleines Zimmer“, schreibt Drukker in seinem Tagebuch. Die Existenzbedingungen auf dem Hof der Kleinbroeks waren höchst einfach, das Einkommen der Familie war sehr gering. Trotz der Umstände und ihrer unterschiedlichen Herkunft kamen die beiden Familien sehr gut miteinander aus. Doch die Furcht vor Entdeckung und Denunziation war ständig präsent.
Gegen Anfang 1944 wurde den deutschen Behörden klar, dass sich zahlreiche Juden in der Gegend versteckt hielten. Am 17. Mai durchsuchten 700 deutsche Soldaten mit Hilfe der berüchtigten niederländischen „Kopfgeldjäger“ die Gegend, einschließlich des Hofes der Kleibroeks. Die Drukkers waren im Heuhaufen versteckt, wurden jedoch entdeckt. Alle drei wurden festgenommen, zusammen mit Pieter Kleibroek. Abraham, Juliette und Marjan wurden ins Durchgangslager Westerbork geschickt und von dort aus nach Theresienstadt deportiert. Dann wurden sie nach Auschwitz gebracht und im Oktober 1944 ermordet.
Pieter Kleibroek wurde ins Konzentrationslager Vught deportiert und dann ins Lager Sachsenhausen in Deutschland überführt. Am 21. April 1945, kurz vor Ende des Krieges, wurde er auf einem Todesmarsch von Sachsenhausen (bei Oranienburg) nach Lübeck erschossen. Adrianus Bruin, ein Mithäftling, beschreibt, wie Kleibroek wegen völliger Erschöpfung nicht mehr habe weitergehen können:
„Nachdem er stehengeblieben war und sich am Straßenrand hingelegt hatte, sah ich, wie einer der Wachtmänner zu ihm hinging, seine Pistole spannte und ihn mit einem Genickschuss tötete."
Bezirk Langedijk
Erklärung
Ich, der Unterzeichnete, Bruin Adrianus, geb. Am 17.5.1915 in Noord-Scharwoude, von Beruf Gärtner und wohnhaft in Noord-Scharwoude B 91, erkläre folgendes:
Auf dem Marsch von Oranienburg (Deutschland) nach Lübeck am 21. April 1945 konnte ich nicht weitergehen und blieb stehen. Währenddessen sah ich folgendes:
Kleibroek, Petrus, etwa 59 Jahre alt, von Beruf Viehbauer, wohnhaft in Warmenhuizen, mir persönlich gut bekannt, so dass jeder Irrtum bezüglich der Identität der Person ausgeschlossen werden kann...
Nachdem er stehengeblieben war und sich an den Straßenrand gelegt hatte, sah ich, dass einer der Wachtmänner zu ihm hinging, seine Pistole spannte und ihn mit einem Genickschuss tötete.
Was danach passierte, weiß ich nicht, da der Marsch wieder aufgenommen wurde.
Wir erreichten Warmenhuizen mit der Straßenbahn. Wir folgten unserem Freund im Schutz totaler Dunkelheit. Als wir etwa die Hälfte des Weges zum Deich zurückgelegt hatten, kamen uns neue Leute entgegen. Wir verabschiedeten uns von unserem Freund und folgten unserem neuen Kontaktmann (Kleibroek) zum Deich. Von dort aus gingen wir nach rechts, durch eine Weide, und schließlich gelangten wir zu dem kleinen Hof.
Sie gaben uns sofort etwas zu essen – viel und gut. Nach der emotional so schwierigen Reise aßen wir mit großem Appetit, auch, weil wir nicht mehr an gutes Essen gewöhnt waren. Wir genossen die Sandwiches mit ausgezeichneter Wurst, und besonders unsere Tochter [Marjan] aß viel. Danach - wir waren sehr müde - brachten sie uns zu unserem Schlafplatz. Wir [die Eltern Drukker] schliefen auf dem Dachboden im Heu, und unsere Tochter teilte das Schlafzimmer mit der Tochter der Kleibroeks (die früher unser Hausmädchen gewesen war).
Am Tag darauf konnten wir das Anwesen bei Tageslicht betrachten. Auf dem kleinen Hof gab es vier Kühe, ein etwa einjähriges Kalb, zwei Ziegen und eine Katze. Es gab einen Kuhstall, ein Wohnzimmer und ein kleines Zimmer. Vom Wohnzimmer aus konnten wir direkt in das kleine Zimmer gehen - ein Zimmer, in dem wir uns aufhalten konnten und in das wir gehen mussten, wenn Freunde der Familie Kleibroek zu Besuch kamen. Es war nicht möglich, den Hof von der Hauptstraße aus zu erreichen, nur durch die Weide oder durch die Gräben. Hier konnten wir uns wenigstens bewegen – das war mehr, als wir in unserem vorherigen Versteck gehabt hatten – aber keiner von uns ging nach draußen. Vom Wohnzimmer aus konnten wir den Deich sehen, und einer von uns musste immer auf diesem Aussichtsposten sein, um sicher zu gehen, dass niemand kam.
Ich durfte auch ein paar Dinge tun, zum Beispiel den Kuhstall reinigen, eine Tätigkeit, die für mich eine Attraktion war. Meine Tochter durfte die Ziegen versorgen, und meine Frau half der Hausfrau bei verschiedenen Hausarbeiten. Es stellte sich heraus, dass unser Gastgeber ein geheimer Milchlieferant für den Untergrund war, und von Zeit zu Zeit kam unser Freund, um Milch bei ihm abzuholen. Es war immer schön, ihn zu sehen (...)
Unser Leben hier auf dem Hof war so viel besser als das in Amsterdam – wir hatten Luft! – und wenn wir auch nicht hinausgehen konnten, so hatten wir doch wenigstens einen Ausblick. Außerdem wurden wir nicht bei jedem Geräusch nervös, und wir konnten uns mit unserem Schicksal abfinden, das nun erträglich war.
Am 8. November 2011 wurden Pieter Kleibroek und Adriane Kleibroek-Nannes sowie ihre Tochter Nelie Hetem-Kleibroek von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.
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