Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Gerhard Kurzbach wurde 1915 in Posen geboren. 1919, bei der Wiedergründung Polens nach dem Ersten Weltkrieg, fiel Posen an Polen, und Familie Kurzbach, zusammen mit anderen deutschen Familien, verließ die Stadt und ließ sich in Bunzlau in Niederschlesien nieder. Gerhard ließ sich in der Kfz-Werkstatt seines Vaters zum Mechaniker ausbilden. Im August 1939, einen Monat vor dem deutschen Angriff auf Polen, wurde er zur Wehrmacht eingezogen und diente in der Artillerie. Im Mai 1941 wurde er nach Bochnia, 45 km östlich von Krakau, versetzt, wo ihm die Verantwortung für eine Reparaturwerkstatt für Militärfahrzeuge übertragen wurde.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es etwa 3500 Juden in Bochnia, die 20% der Bevölkerung ausmachten. Die Verfolgung der Juden begann unmittelbar nach der Eroberung der Stadt durch die Deutschen. Im Juli 1941 wurde ein Ghetto eingerichtet, und Juden aus den umliegenden Gegenden wurden dorthin gebracht, so dass die Anzahl der Juden auf 5000 anstieg. Die erste Deportation von Juden – nach Belzec – fand zwischen dem 25. und dem 27. August 1942 statt. Nur Ghettobewohner, deren Ausweise mit einem besonderen Stempel versehen waren, durften bleiben. Die zweite Aktion in Bochnia fand am 10. November 1942 statt. In ihrem Verlauf wurden 70 Menschen im Ghetto selbst oder auf dem Friedhof getötet, andere nach Belzec deportiert.
Eine große Anzahl der Ghettojuden arbeitete im Heeres-Kraftfahrpark (HKP). Überlebende sagten aus, Gerhard Kurzbach habe ihnen geholfen und sie beschützt, indem er sie von den Deportationstransporten nahm, sie während der Razzien in der Werkstatt versteckte und manche von ihnen aus dem Ghetto in Sicherheit brachte. Zeev Jakubovicz, der nach seiner Deportation aus Bochnia mehrere Lager überlebte, sagte aus:
„Als wir erfuhren, dass eine Deportation geplant war, … gelang es uns, ins Versteck zu gehen. Der Rest der Familie wurde zum Zug gebracht… Einer meiner Onkel war für Autoreparaturen zuständig, und er kam mit dem Leiter der Werkstatt zum Bahnhof. Der Deutsche (Kurzbach) nahm 200 Juden aus dem Zug, unter dem Vorwand, er bräuchte sie zur Arbeit. Unter ihnen waren meine Eltern… Er brachte uns ins Armeelager… Die 200 Juden wurden ins Ghetto zurückgebracht… und kamen jeden Tag zur Arbeit…".
Greta Jonkler, geb. 1908, schrieb im Oktober 1945 über ihr Überleben:
„Im Juli 1942 begann die Deportation. Wir wussten von den Razzien in Krakau und Tarnau und nahmen an, dasselbe stünde uns in Bochnia bevor. Mein Mann richtete in unserem Wohngebäude ein Versteck ein… Am Samstag ging er zur Arbeit, aber er kehrte nie zurück… Ich blieb drei Tage lang mit zwei Kindern, einem Laib Brot, einem Kilo Zucker und einem Eimer Wasser im Versteck. Am Freitag holte uns mein Onkel, der Ingenieur Jakubowicz, heraus, gemeinsam mit dem deutschen Unteroffizier Kurzbach, der der Leiter des HKP war und zusammen mit dem Ingenieur Henryk Jakubowicz mehrere Hundert jüdische Familien rettete. Ein Sanitätskraftwagen kam. Darin war meine Schwester… In dem Krankenwagen waren andere Leute, die sich in der Ziegelfabrik versteckt hatten. Man brachte uns zum HKP, wo sich mehrere Hundert jüdische Familien versteckt hielten. Wir blieben dort eine Woche. Die Leute, die für den HKP verantwortlich waren, versteckten uns und gaben uns zu essen, und eine Woche später kehrte ich mit meiner Schwester und Familie Jakubowicz ins Ghetto zurück. Sechs Wochen später erfuhr ich, dass man meinen Mann in das Lager im Flughafen Rakowice gebracht hatte. Kurzbach ging ins Lager und brachte meinen Mann zurück ins Ghetto, wo wir bis zum 1. August 1943 blieben, als die Liquidierung des Ghettos begann."
Dr. Stefan Kornhauser wurde 1914 in Krakau geboren und von dort ins Ghetto Bochnia umgesiedelt. 1959 reichte er bei Yad Vashem eine Zeugenaussage über seine Erlebnissen aus der Kriegszeit ein:
„Das Verhalten eines der Deutschen während der ersten Razzia war vorbildlich. Sein Familienname war Kurzbach. Dieser Deutsche nahm Juden „im Auftrag der Wehrmacht" aus dem Ghetto, um sie in den Werkstätten arbeiten zu lassen und abends ins Ghetto zurückzubringen. Am Tag vor der Razzia behielt er die Arbeiter in der Werkstatt, um sie vor dem Transport zu schützen. Er brachte sogar ihre Familien aus dem Ghetto in die Werkstätten und behielt sie bis zum Ende der Razzia dort."
Romek Marber, geb. 1924, sagte ebenfalls über Kurzbachs Hilfe für die Juden aus: „Im März 1943 wurde Kurzbach auf einen anderen Posten in der Armee versetzt. Manche jüdische Überlebende sagten, er sei degradiert worden."
Kurzbachs letzte Nachricht an seine Familie wurde 1944 aus Rumänien abgeschickt. Er wurde als vermisst gemeldet, und sein Schicksal ist bis heute unbekannt. Am 19. Dezember 2011 wurde Gerhard Kurzbach von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt.
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