Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Obwohl sie einfache Bauern waren, retteten die Familien Mozūraitis und Rakevičius eine Anzahl von Juden aus dem Ghetto Kowno (Kaunas). Unter den Geretteten war ein achtjähriges Kind, Aharon Barak (Brick), der nach dem Krieg mit seinen Eltern nach Israel auswanderte und schließlich Oberrichter des Staates Israel wurde.
Der Mord an den Juden von Kowno begann kurz nach der Besetzung durch die Deutschen Ende Juni 1941. Das Ghetto wurde im August 1941 eingerichtet, und während der gesamten Dauer seines Bestehens wurden regelmäßig Massaker an den Juden veranstaltet. Fort Nr. 9, in der Nähe von Kowno, wurde zum Schauplatz der Exekution von Zehntausenden von Juden aus Deutschland und anderen Ländern.
Im Laufe der Zeit gewährten Jaroslavas Rakevičius und seine Familie zwanzig jüdischen Familien Unterschlupf, denen es gelungen war, aus dem Ghetto Kowno zu fliehen. Unter ihnen waren die Familien Meltz, Tulishevitz, Brick, Goldstein, Libman und Shapir. Manche waren von Jaroslavas Rakevičius und seinen Söhnen aus dem Ghetto geschmuggelt worden, die sie dann durch die Wälder zu ihrem Haus im Dorf Keidžiai nahe der Stadt Raseiniai, etwa sechzig Kilometer von Kowno, begleiteten. Als es für die Flüchtlinge zu gefährlich wurde, bei ihnen zu bleiben, rekrutierte Familie Rakevičius einige ihrer Nachbarn und bat sie, ihnen Unterschlupf zu gewähren. Diese umfangreiche Rettungsaktion war mit ungeheurer Gefahr verbunden, und ihr Haus wurde in eine Art Festung umgewandelt, mit drei „Bunkern“, Fluchtwegen und Beobachtungsposten auf dem Dach. Mit großem Einfallsreichtum und der Unterstützung ihrer Nachbarn gelang es der Familie Rakevičius, die Anwesenheit der Juden geheimzuhalten, bis die Rote Armee kam, um das Gebiet zu befreien.
Lea Brick und ihr achtjähriger Sohn Aharon waren unter den Menschen, die von Rakevičius versteckt wurden. Nachdem sie mehrere Exekutionswellen überlebt hatten, einschließlich der Kinder-Aktion vom März 1944, bei der 2000 Kinder gewaltsam aus ihren Häusern geholt und ermordet wurden, während ihre Eltern bei der Arbeit waren und bei der auch viele ältere Menschen den Tod fanden, waren sie im Mai 1944 aus dem Ghetto Kowno entkommen und hatten bei Familie Rakevičius Zuflucht gefunden.
Als jedoch bei einer Haussuchung im August 1944 ein jüdisches Gebetbuch bei ihm gefunden worden war, entschloss sich Rakevičius, eine andere Unterkunft für seine Schützlinge zu finden. Er wandte sich an seine Freunde Jonas und Ona Mozūraitis, eine arme Bauernfamilie, die mit ihren vier Kindern Mefodija, Alfonsas, Zuzana und Zenonas im Dorf Lenkčiai im Landkreis Jokurbas lebte. Familie Mozūraitis hatte Mitleid mit Lea Brick und ihrem Sohn Aharon und willigte ein, sie bei sich aufzunehmen. Sie bauten zwei unterirdische Bunker, einen im Haus und den anderen im Hof. Die Verstecke wurden benutzt, wenn Fremde zu Besuch kamen oder wenn im Dorf Haussuchungen durchgeführt wurden. Lea Brick und ihr Sohn blieben zwei Monate bei Familie Mozūraitis, bis zur Befreiung des Dorfes durch die Rote Armee. Nach der Befreiung kehrten Lea Brick und ihr Sohn zurück nach Kowno, wo sie wieder mit ihrem Ehemann und Vater Zvi Brick zusammengeführt wurden. 1947 emigrierte die Familie nach Israel, wo sie ihren Namen in Barak umänderte. Aharon Barak wurde Juraprofessor, fungierte als Israels Generalstaatsanwalt (1975-78), wurde 1978 als Richter an den Obersten Gerichtshof berufen und war von 1995 bis zu seiner Pensionierung 2006 Oberster Richter Israels.
Bei einer Konferenz in Yad Vashem im April 2002 über das Vermächtnis der Holocaust-Überlebenden sprach Barak über die Auswirkungen des Holocaust auf sein Leben:
„Welche Lehren können aus diesen Ereignissen gezogen werden? Schematisch ausgedrückt, würde ich sagen, es gibt zweierlei Lehren: die eine Art ist mit Volk und Staat Israel verbunden, mit der Zentralität dieses Staates im jüdischen Leben, dem Zionismus und der Verwirklichung der zionistischen Vision, mit unserem Durchhaltevermögen, mit der Ohnmacht, die uns kennzeichnete, mit der Notwendigkeit, dass solche Dinge nie wieder geschehen, und so weiter. [...] Nie werde ich unsere Flucht vergessen: von Litauen nach Polen, von Polen nach Rumänien, von Rumänien nach Ungarn, von Ungarn ins russisch kontrollierte Österreich, vom russisch kontrollierten Österreich ins britisch kontrollierte Österreich. Als wir ankamen, überquerten wir die Grenze und begegneten plötzlich Soldaten der jüdischen Brigade, die das Symbol des Davidsterns trugen. Dies sind Augenblicke, die ich nie vergessen werde. Auch den Blick auf Haifa vom dem sich nähernden Schiff aus bei unserer Ankunft im Land werde ich für immer in meinem Herzen bewahren.“
Am 15. Juli 1976 wurde Jaroslavas Rakevičius als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.
Am 16. Mai 1993 wurden Česlovas Rakevičius und Juozas Rakevičius als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.
Am 28. November 1994 wurden Zenonas Rakevičius und Algimantas Rakevičius als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.
Am 22. Juni 1976 wurden Jonas Mozūraitis, Ona Mozuraitienė, Mefodija Čepienė, Alfonsas Mozūraitis, Zuzana Leskauskienė und Zenonas Mozūraitis als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.
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