Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Eines Tages bekam Fatima Kanapatskaiya unerwarteten Besuch. Fatima Kanapatskaiya und ihre Tochter Aysha waren Musliminnen tatarischer Herkunft und lebten in Minsk. Der Gast war Israel Davidson, der Mann von Fatimas Freundin Fruma.
Minsk wurde kurz nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion Ende Juni 1941 besetzt. Der Mord an den Juden begann am 8. Juli, und am 20. Juli wurden die Juden aus Minsk und Umgebung, darunter Israel und Fruma Davidson mit ihren Kindern Rachel, Mira und Vladimir in einem Ghetto interniert. Von dort aus wurde David ins Lager Drozdy in der Gegend von Minsk gebracht. Es gelang ihm, zu entkommen, und obwohl er verletzt war, gelangte er zum Haus der Kanapatskis, seiner Freunde aus der Vorkriegszeit. Sie nahmen ihn auf, versteckten ihn mehrere Wochen lang und versorgten seine Wunden bis zu seiner Genesung. Da er seine Familie nicht allein zurücklassen wollte, kehrte Israel ins Ghetto zurück. Doch nach einer weiteren Mordaktion im Ghetto im März 1942 entschloss er sich, zur Familie Kanapatski zurückzukehren. Fatima verschaffte ihm ein dauerhafteres Versteck in einem Schuppen im Wald. Sowohl Fatima als auch ihre Tochter Aysha sorgten für Israel. Die Gegend wurde mehrfach durchsucht, aber das Versteck wurde nicht entdeckt. Während dieser Zeit gelang es Israels Tochter Rachel mehrmals, sich aus dem Ghetto hinauszuschleichen und ihren Vater bei den Kanapatskis zu besuchen. Jedesmal gaben sie ihr zu essen für ihre Familie, bevor sie ins Ghetto zurückkehrte.
Im Juni 1943, als das Ghetto Minsk liquidiert wurde, flohen Fruma Davidson und ihre drei Kinder und stießen bei den Kanapatskis zu Israel. Einen Tag lang versteckten sie sich dort mit Israel; dann flohen sie gemeinsam in ein Gebiet, das von Partisanen kontrolliert wurde. Dort im Wald schlossen sie sich der Partisaneneinheit unter dem Kommando von Shalom Zorin an. Die Rote Armee befreite das Gebiet im Sommer 1944.
Nach dem Krieg kehrten die Überlebenden nach Minsk zurück. Rachel studierte Medizin und heiratete einen anderen Medizinstudenten, einen Holocaust-Überlebenden aus Iwje. Sie unterhielten freundschaftliche Beziehungen zu Fatima und Aysha und halfen ihnen finanziell. 1958 wanderten Rachel Davidson-Shmielowitch und ihre Familie nach Israel aus. Die Korrespondenz zwischen den Familien wurde bis 1967 aufrechterhalten. Dann brach der Kontakt ab. Fatima starb 1985, und kurz darauf heiratete Aysha und zog in eine andere Gegend. In Minsk und Israel erzählten die Retter und die Überlebenden ihren Kindern die Geschichte, aber die beiden Familien hatten den Kontakt verloren.
Im Jahr 2003 wurde ein Ausschnitt aus einer in Minsk veröffentlichen jüdischen Zeitung nach Yad Vashem geschickt. Der Autor hatte Aysha die jüdische Familie erwähnen hören, die sie und ihre Mutter gerettet hatte und sich entschlossen, einen Artikel darüber zu schreiben. Mit der Hilfe von Batya Unterschatz, der früheren Leiterin des Büros der Jewish Agency für die Suche nach vermissten Verwandten, gelang es der „Abteilung für die Gerechten unter den Völkern“, Rachel ausfindig zu machen. Eine Akte wurde geöffnet, und die Kommission für die Ernennung der Gerechten unter den Völkern entschied, Mutter und Tochter als Gerechte unter den Völkern anzuerkennen. 2004 reiste Aysha nach Israel, wo ihr offiziell die Medaille und die Urkunde der Gerechten unter den Völkern überreicht wurde. Es gab eine tränenreiche Begegnung zwischen ihr und Rachel Davidson-Shmielowitch.
2010 besuchte Aysha Jerusalem auf Einladung des Staates Israel ein zweites Mal, als Teil einer Delegation von Gerechten unter den Völkern aus Weißrussland. Die Delegation besuchte Yad Vashem, und Aysha und Rachel, begleitet von ihren Familien, waren wieder vereint. Sie besuchten das Museum zur Geschichte des Holocaust und versammelten sich im Garten der Gerechten, um sich Aysha Trofimova-Kanapatskaiyas Namen anzusehen, der in die Ehrenmauer eingraviert ist. „Die Familie Kanapatski ist ein Teil meiner Familie“, sagte Shmielowitch. „Es ist nur ihrer Hilfe, ihrer Menschlichkeit zu verdanken, dass ich am Leben blieb. Sie handelten mutig, obwohl sie wussten, dass sie ihr Leben riskierten. Aysha ist eine wahre Gerechte unter den Völkern. Ihre Familie war mein einziges Licht in tiefster Dunkelheit“.
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