In diesen Briefen (vom 3.7.,4.9., 6.9. und 12.12 1941 datiert) bittet die Mutter ihren Sohn, Geld und Kleidung nach Lodz zu schicken. Im letzten Brief drückt sie ihre Verwunderung und Sorge darüber aus, dass kein Geld angekommen sei, und fragt besorgt, ob er vielleicht Schwierigkeiten hätte.
Hersz Wasser (1910-1980), ein Flüchtling aus Lodz, leitete die Zentrale Flüchtlingskommission der Jüdischen Sozialen Selbsthilfe (ŻSS) im Warschauer Ghetto und wirkte als Sekretär des Ringelblumarchivs. Er war der einzige der drei überlebenden Mitarbeiter, der genau wusste, wo das Archiv versteckt war. Dank seiner Auskünfte konnte der erste Teil des Archivs im September 1946 geortet und gefunden werden. Seine Mutter Estera starb im Ghetto Lodz. Die Umstände ihres Todes sind unbekannt.
Mit freundlicher Genehmigung des Jewish Historical Institute, Warschau