In dem Video „Unterrichten über die Täter: eine Fallstudie” behandelt ISHS Mitarbeiterin Dr. Noa Mkayton das schwierige Thema der Täter des Holocausts. Dr. Mkayton betont die Gefahr, die darin besteht, wenn Täter als „Monster” aus einer anderen Welt angesehen werden. Anhand der Fallstudie von Paul Salitter, einem deutschen Polizeibeamten, der die Aufgabe hatte, etwa 1.000 Juden in ihren Tod zu deportieren, sehen wir eine recht gewöhnliche Person, die den moralischen Auswirkungen seiner Taten blind gegenüber stand. Bei der Untersuchung seiner Darstellung der Ereignisse und bei der Gegenüberstellung dieser mit der Zeugenaussage einer jüdischen Deportierten dieses Transports, erkennen wir inwiefern Salitter sich von den Menschen distanziert, an deren Ermordung er teil hat. Indem schwierige Fragen, die sich aus der Fallstudie ergeben – Fragen, die wir niemals vollständig beantworten können –, beleuchtet werden, vertiefen wir die Debatte über diese Thematik und ermutigen Schüler, sich der Konsequenzen ihrer eigenen Taten bewusst zu sein. Die Materialien, die in dem Video besprochen werden, sind auf unserer Internetseite und von der ISHS produzierten Lehreinheiten zugänglich.
Dr. Noa Mkayton ist Mitarbeiterin der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem.
1. Teil: Einleitung
2. Teil: Fallstudie – Paul Salitter
3. Teil: Hilde Shermans Zeugenaussage
Weitere pädagogische Ziele
- Der zentrale Wert hier ist die Betrachtung eines einzelnen Menschen. Wir betrachten die Wahl einer Person, der Kontext, in welchen diese Wahl gemacht wurden und die Optionen, die diese Person hatte.
- Wir betrachten, wie tief die Menschheit sinken kann und mit welcher relativen Leichtigkeit eine Person Verteidigungsmechanismen und Rechtfertigungen für unmoralisches Handeln aufbauen kann.
- Hildes Zeugenaussage vermittelt einen menschlichen Bericht, der bei Salitter fehlt, und bekräftigt das Böse, das in seinem sachlichen Ton unterdrückt ist.