Fechten
Josef Roman Kantor wurde 1912 im polnischen Lodz geboren und zog nach Paris, wo er mit dem Fechten begann. Kantor kehrte 1934 nach Polen zurück und war Mitglied der polnischen Fechtmannschaft bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. 1938 gewann er die skandinavischen Meisterschaften und wurde polnischer Meister im Fechten. Nach der Besetzung Polens 1939 floh er nach Lemberg und gewann 1940 die sowjetische Fechtmeisterschaft. Am 22. Juni 1941 marschierten die Deutschen in die Sowjetunion ein und erreichten am 29. Juni Lwow (Lemberg). Nach der Besetzung der Stadt wurde Kantor verhaftet und in das Vernichtungslager Majdanek deportiert, wo er 1943 ermordet wurde.
Halle der Namen, Yad Vashem
Attila Petschauer wurde 1904 in Budapest geboren. Er nahm als Fechter an der Olympiade teil und gewann bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam mit seiner Mannschaft die Goldmedaille und im Einzel die Silbermedaille. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 gewann seine Mannschaft die Goldmedaille.
1943 wurde Petschauer in einem Konzentrationslager von einem Lageroffizier ermordet, der bei der Olympiade sein Mannschaftskamerad gewesen war.
Petschauers Geschichte regte István Szabó zu seinem Film „Ein Hauch von Sonnenschein“ an. Dieses Gedenkblatt wurde zu seinem Andenken von seinem Cousin eingereicht.
Rechtsanwalt Dr. Otto Herschmann wurde 1877 in Wien geboren und war ein herausragender Sportler in den Bereichen Fechten und Schwimmen sowie Vorsitzender des Österreichischen Olympischen Komitees. Bei den ersten Olympischen Spielen 1896 in Athen gewann Herschmann die Silbermedaille über 100 m Freistil. Herschmann nahm auch an den zweiten Olympischen Spielen 1906 in Athen teil und bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912 gewann er als Teil der österreichischen Fechtmannschaft die Silbermedaille. Bei den Spielen in Stockholm war er zusätzlich Vorsitzender des Österreichischen Olympischen Komitees, eine Position, die er bis 1914 besetzte. Von 1914 bis 1932 war er Präsident des Österreichischen Schwimmvereins. Herschmann war der erste Sportler in der Geschichte, der in zwei verschiedenen Disziplinen olympische Medaillen gewann, und einer der wenigen, der dies jemals erreicht hat.
Am 14. Juni 1942 verließ ein Deportationszug Wien und erreichte zwei Tage später das Vernichtungslager Sobibor. Einer der Deportierten war Otto Herschmann. Alle Juden dieser Deportation wurden bei ihrer Ankunft ermordet.
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