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Jüdisches Leben in Deutschland

Dokumentarisches Filmmarterial 1933-1946

Die Filme in dieser Ausstellung dokumentieren durch die Linse der Kamera verschiedene Ereignisse im Prozess der Verfolgung der deutschen Juden durch das Naziregime: von ihrer Verdrängung aus der deutschen Gesellschaft über die Zerstörung der Synagogen bis hin zur Deportation in den Osten. Die Politik der Unterdrückung der Juden in Nazi-Deutschland begann bereits im Frühjahr 1933 – kurze Zeit nach der Machtübernahme. In der ersten Phase war diese Politik durch die Verdrängung der Juden aus verschiedenen Kreisen der deutschen Gesellschaft gekennzeichnet. Die anti-jüdische Politik wurde in diesem Stadium sowohl von der NSDAP, die Straßenkundgebungen gegen die Juden organisierte, als auch durch den Staat durchgesetzt, der von nun an von den Nationalsozialisten geführt wurde und anti-jüdische Gesetze verabschiedete. Der wirtschaftliche Boykott gegen die deutschen Juden, der am 1. April 1933 verhängt wurde und im ersten der hier vorliegenden Filme dokumentiert wird, gilt als die erste wichtige Maßnahme in diesem Prozess. Aktivisten der NSDAP waren bestrebt, den Boykott in ganz Deutschland durchzusetzen und betrachteten ihn als Gelegenheit, ihre Herrschaft über den öffentlichen Raum in Deutschland zu demonstrieren. Ihr Erfolg war groß, aber nicht vollkommen. Am 7. April 1933, wenige Tage nach dem Boykott, wurde das erste anti-jüdische Gesetz des NS-Staats erlassen – das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums", das zur Entlassung von Juden aus dem öffentlichen Dienst in Deutschland führte. Die Bücherverbrennung, die im Mai 1933 durchgeführt wurde und ebenfalls in dem ersten uns hier vorliegenden Film dokumentiert wird, gilt als symbolischer Höhepunkt dieser Maßnahmen.

1933: Boykott und Bücherverbrennung

1933: Boykott und Bücherverbrennung

Die erste Welle anti-jüdischer Maßnahmen der Nazipartei in Deutschland begann im April/Mai 1933. Im vorliegenden Film werden die beiden markantesten Ereignisse im öffentlichen Raum in Deutschland zu dieser Zeit dokumentiert: der Boykott jüdischer Geschäfte und die Bücherverbrennung.Am 1. April 1933 wurde vonseiten der Partei ein Tag des Boykotts gegen die deutschen Juden ausgerufen. Den Vorwand für den Boykott lieferte die angebliche Gräuelpropaganda der amerikanischen Juden gegen das neue Regime in Deutschland. U.a. wurden jüdische Geschäfte, Anwalts- und Arztpraxen boykottiert. Im Film...
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1938: Jüdisches Leben in Berlin

1938: Jüdisches Leben in Berlin

Dieser Film zeigt jüdisches Leben in Berlin im Jahr 1938. Die Synagoge Oranienburger Straße, die für ihre goldene Kuppel bekannt ist, wurde im Jahr 1866 in Gegenwart Otto von Bismarcks eingeweiht. Sie bot Raum für über 3000 Gottesdienstteilnehmer. Die Synagoge befand sich im Herzen des „Scheunenviertels“, in dem sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts jüdische Emigranten aus Osteuropa konzentrierten. Der Film zeigt außerdem eine jüdische Buchhandlung, einen Fleischer, der koscheres Fleisch verkauft, und Juden traditioneller osteuropäischer Erscheinung. Osteuropäische Juden,...
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1938: Die Zerstörung der Synagoge in Dresden

1938: Die Zerstörung der Synagoge in Dresden

In den ersten Jahren des Naziregimes konzentrierte sich dessen anti-semitische Politik auf die Isolierung der Juden und ihre Verdrängung aus der deutschen Gesellschaft. Bis 1938 ermöglichten es die Nationalsozialisten den Juden, in geschlossenen Räumen ein gewisses Spektrum öffentlicher Tätigkeiten zu betreiben und das religiöse Leben aufrechtzuerhalten. Die Verschärfung der anti-jüdischen Politik des Regimes, die sich im Verlauf des Jahres 1938 zu einer Politik der Zwangsauswanderung entwickelte, bis sie schließlich in der Deportation der Juden kulminierte, veränderte diese Situation...
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1941: Die Vorbereitungen zur Deportation der Juden aus Stuttgart nach Riga

1941: Die Vorbereitungen zur Deportation der Juden aus Stuttgart nach Riga

Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs lebten in Stuttgart fast 2100 Juden, von denen Anfang 1941 noch etwa 1600 in der Stadt verblieben waren. Dieser Film, der im Auftrag der Kulturabteilung der Stadt Stuttgart gedreht wurde, dokumentiert die erste Deportation Stuttgarter Juden in den Osten. Es handelt sich dabei um einen Propagandafilm. Am 1. Dezember 1941 wurden 1000 Juden aus dem Stadtteil Killesberg nach Riga deportiert. Im Film sieht man die Juden zunächst beim Vorzeigen der Ausweise und bei der Registrierung, anscheinend durch Repräsentanten der jüdischen Gemeinde, die für die Organisierung...
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1942: Die Ankunft der Magdeburger Juden im Ghetto Warschau 

1942: Die Ankunft der Magdeburger Juden im Ghetto Warschau 

Im Oktober 1941 begannen die nationalsozialistischen Behörden mit der Deportation der Juden aus dem Deutschen Reich in den Osten. Die deportierten Juden, die auf Güterzügen unter schlimmsten Bedingungen in den Osten verschleppt wurden, erreichten unterschiedliche Zielorte und erlebten, zumindest kurzfristig, unterschiedliche Schicksale. Ein Teil wurde in Ghettos speziell für Juden aus dem Reich konzentriert – wie z.B. in Riga und auf andere Weise in Theresienstadt. In anderen Fällen fuhren die Deportationszüge fast direkt in die Mordstätten oder Vernichtungslager. Die Deportierten,...
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1942: Die Deportation der Juden aus Dresden nach Hellerberg 

1942: Die Deportation der Juden aus Dresden nach Hellerberg 

1933 lebten etwa 4400 Juden in Dresden. Die Synagoge der Stadt ging im Novemberpogrom 1938 in Flammen auf.
Die Dresdner Juden wurden ab Januar 1941 deportiert – teils nach Riga, teils nach Theresienstadt, teils über das Durchgangslager Hellerberg nach Auschwitz. Der vorliegende Film dokumentiert die Deportation der letzten Juden aus Dresden aus den Judenhäusern der Stadt ins nahegelegene Durchgangslager Hellerberg am 23. und 24. November 1942. Da das Lager außerhalb der Stadtgrenzen lag, wurde Dresden nach der Deportation der 294 Juden für „judenrein“ erklärt. Im ersten...
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1946: Das DP-Lager Bergen-Belsen

1946: Das DP-Lager Bergen-Belsen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Kapitulation Nazideutschlands begannen Zehntausende von jüdischen Displaced Persons, die überwiegend osteuropäischer Herkunft waren, in die westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Österreichs zu strömen. Da ihre Gemeinden im Holocaust vernichtet worden waren, konnten diese Displaced Persons nicht heimkehren und konzentrierten sich stattdessen in DP-Lagern. Die meisten kamen in die amerikanischen Besatzungszone, hauptsächlich nach Bayern, wo die Einstellung ihnen gegenüber am tolerantesten war. Die Anzahl der Displaced Persons, die in den Jahren...
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