Leo Breuer (1893–1975). "Pfad zwischen Baracken, Lager Gurs, 1941"

Leo Breuer (1893–1975)

Pfad zwischen Baracken, Lager Gurs, 1941

Wasserfarbe auf Papier
22 x 30.2 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Schenkung von Gita Lehman, Israel


Leo Breuer

1893, Bonn – 1975, Bonn

Leo Breuer war der Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter. Im Ersten Weltkrieg wurde er eingezogen und geriet in russische Gefangenschaft. 1919 kehrte er nach Deutschland zurück und studierte an der Kölner Kunstgewerbeschule sowie an der Kunstakademie in Kassel. Breuer stellte auf Ausstellungen in Deutschland aus, daneben arbeitete er als Kulissenmaler und gab Kunstunterricht. 1934 emigrierte er nach Den Haag und ging danach nach Brüssel. Dort war er weiter als Maler tätig und stellte auch seine Werke aus. Im Mai 1940 wurde er verhaftet und in das Lager Saint-Cyprien deportiert, wo er an Typhus erkrankte. Nach seiner Genesung wurde er in das Lager Gurs transportiert. Breuer gehörte der Katholischen Hilfsorganisation an und hielt in seinen Skizzen das Leben im Lager fest. Ende 1941 wurde er zusammen mit 57 anderen Häftlingen freigelassen und fand Unterschlupf im Centre de Chansaye, wo politische und jüdische Gefangene versteckt wurden. Bis zu seiner Befreiung lebte er unter falscher Identität. Nach dem Krieg ließ er sich in Paris, später in Bonn nieder und setzte seine künstlerische Tätigkeit fort.