Wasserfarbe auf Papier
29.9 x 16.3 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Nach Beendigung seines Studiums am Kunstinstitut Vilna unterrichtete Jacob Lipschitz am Institut über Drucktechniken. Daneben illustrierte er Lehrbücher und stellte seine Arbeiten aus. Im Juni 1941 musste er zusammen mit seiner Frau Lisa und seiner Tochter Pepa in das Ghetto von Kowno übersiedeln. Er wurde der Arbeitsbrigade zugewiesen und musste in Fabriken im Ghetto arbeiten, abends malte er heimlich auf dem Speicher. Später schloss er sich der Malerin Esther Lurie und der Künstlergruppe im Ghetto an, die gemeinsam das Lagerleben dokumentierten. Aus Furcht vor den berüchtigten „Aktionen“ schmuggelten Jacob und Lisa ihre Tochter Pepa aus dem Ghetto und versteckten sie bei der christlichen Familie Zabielavičius. Als das Ghetto im Sommer 1944 aufgelöst wurde, deportierte man Lipschitz erst nach Dachau und von dort in das Lager Kaufering, wo er Zwangsarbeit leisten musste. Aufgrund der harten Bedingungen und wegen seines schlechten Gesundheitszustands starb er dort im März 1945. Nach Kriegsende kehrten Lisa und Pepa Lipschitz in das Ghetto Kowno zurück und retteten seine auf dem Friedhof versteckten Bilder.