Wie bei vielen der Lieder, die 1946 in München für die Zentrale Jüdische Geschichtskommission aufgenommen wurden, wird weder in der Aufnahme selbst noch im Begleitmaterial der Name des Sängers angegeben.
Da die Stimme des Sängers in mehreren Liedern zu hören ist, die eindeutig dem Ghetto Kowno zuzuordnen sind, darf angenommen werden, dass auch „Zingt un tantst in Ridelekh” dorther stammt. Das Lied, das wahrscheinlich nicht vollständig ist, erwähnt keine historischen Details wie Namen von Orten oder Personen oder lokale Ausdrücke.
Das Lied beschreibt das Alltagsleben im Ghetto auf ironische Weise: die schreckliche Überfüllung und der Hunger setzen die Alltagsmoral der Menschen außer Kraft und lassen ihnen keine andere Wahl als zu tanzen und zu feiern, um zu überleben und ihr Elend zu vergessen. Die Melodie ähnelt der eines jiddischen Vorkriegslieds.
Zingt un tantst in ridelekh
Makh freylekh dem lebn.
Es iz keyn shpas ir briderlekh
Azoy vil zikh dem rebn
Ir zolt nor freylekh lustik zayn
Vi di kinder shtifn
Ot azoy iz take fayn
Endlekh hot ir bagrifn.
Dort shteyt a psule bay der tir
Shtrengt dort an oyer.
Er varft zayn blik o vi dakht zikh mir
Der shpil gor shoyn tsu tayer
Zi shpant di fislekh loyft geshvind
Pruvt zikh efsher retn.
Dertsu hot zi keyn glik
Es helft ir nit ir betn
Oybn voynt an orem kind
Fregt mit trer di mamen
Zog mir mame zog mayn zind
In alemen tsuzamen.