Lichtflecke - Frau sein im Holocaust

Glaube

Einführung

Über die Rolle der Religion während des Holocaust wurde viel diskutiert.

Einige Jüdinnen und Juden glaubten, Gott habe sie aufgegeben, und verstanden nicht, warum ihnen solches Leid auferlegt wurde. Andere fanden nur in ihrem Glauben, und nirgends sonst, Trost und geistige Stärkung.

Worte können kaum beschreiben, welche Kraft diese Menschen aus ihrem Glauben ableiteten, welche moralische Stärke sie aus ihm schöpften. Ihre humane, geistige Haltung war nahezu unzerstörbar, auch wenn sie körperlich den Kampf ums Überleben bereits aufgegeben hatten.

Religiöse Frauen, die an ihrem Glauben festhielten, versuchten, weiterhin die Gebote und die Festtage einzuhalten so gut sie konnten. Sie beteten, fasteten, verzichteten, jüdischer Tradition folgend, an Pessach auf Brot, und zündeten am Shabbat und während des Hanukka-Festes Kerzen an.

In der Hölle, in der sie lebten, bedeutete Glauben für diese Frauen nicht nur das Befolgen von Geboten und Bräuchen, sondern eine Quelle der Kraft. Die wirkte sich auf ihren Umgang mit anderen aus und half ihnen, anderen zu helfen.