Lichtflecke - Frau sein im Holocaust

Partisanen und Untergrund

Einführung

Nahezu jeder, der sich im Holocaust den Nazis und ihren Komplizen widersetzte, brachte dadurch eine Entscheidung zum Ausdruck: dass der aktive Tod dem passiven (z.B. in der Gaskammer) vorzuziehen sei. Jüdinnen und Juden konnten sich durch Widerstand weder ihr eigenes Überleben sichern noch den Krieg gewinnen. Widerstand war in erster Linie ein Akt des Stolzes.

Solange sie sich im Umfeld ihrer Familie befanden, vermieden es Frauen zumeist, sich im Widerstand zu engagieren. Frauen, die sich dem Kampf verschrieben hatten oder in den Untergrund gingen, waren in der Regel junge Erwachsene, die noch keine Verantwortung für andere trugen.

Generell wurden Frauen in nicht-jüdischen Partisanengruppen nicht akzeptiert. Wurden sie dennoch aufgenommen, mussten sie den Boden wischen, Männern die Wäsche waschen und waren sexuellen Belästigungen ausgesetzt - auch wenn sie Krankenstationen einrichteten, Operationen vornahmen und andere lebensrettende Maßnahmen durchführten. Und doch spielten Frauen im Widerstand eine wichtige Rolle, vor allem bei der Rettung. Wenn Frauen den Auftrag erhielten, geheimes Material von einem Ort zum anderen zu bringen, gaben sie sich beispielsweise als Sozialarbeiterinnen aus, die mit Kindern arbeiteten.

In den Lagern war die aktive Rolle der Frauen im Widerstand üblicherweise beschränkt auf Sabotage der Waffen, die sie herstellten. Gelegentlich überfiel eine Frau einen Wachposten und wurde umgehend ermordet. Fluchtversuche endeten auf ähnliche Weise. Diese Aktionen waren insofern bedrohlich, als ihr Preis nicht nur von denen bezahlt wurde, die sie ausführten, sondern auch von vielen anderen, die unweigerlich mit ihnen hingerichtet wurden.